Epoch Times, 03. Oktober 2010
DAPD
Ciléa: Adriana Lecouvreur, Berlin, Deutsche Oper, 2. Oktober 2010
Großer Jubel für konzertante Premiere mit Jonas Kaufmann
 
Berlin – Die selten aufgeführte Oper „Adriana Lecouvreuer„ von Francesco Cilea ist am Samstagabend an der Deutschen Oper Berlin mit einer Starbesetzung vom Publikum begeistert gefeiert worden. Der Münchner Tenor Jonas Kaufmann und die rumänische Sopranistin Angela Gheorghiu als tragisches Liebespaar boten gesanglich harmonisch stimmige Höchstleistungen. In weiteren Partien glänzten vor allem Markus Brück als unglücklich in Adriana verliebter Michhonnet und Anna Smirnova als Nebenbuhlerin mit dunkel drohendem Timbre.

Das Orchester der Deutschen Oper unter der Leitung von Marco Armiliato setzte die hochdramatische Musik im Stil des italienischen Verismo mitreißend um. Da die Oper lediglich konzertant aufgeführt wurde, konnten die Sänger ihr schauspielerisches Talent nicht ausspielen.

Kaufmann hatte zuletzt im Sommer bei den Bayreuther Festspielen als Lohengrin große Erfolge gefeiert, aber aus gesundheitlichen Gründen die letzten beiden Aufführungen abgesagt, ebenso wie einen Liederabend bei den Salzburger Festspielen. Den Maurizio in „Adriana Lecouvreuer„ sang der 41-Jährige mit großem lyrischem Furor, aber auch mit ein paar leichten Unsicherheiten in den leisen Passagen und einem Hang ins Kehlige. Die schöne Rumänin Gheorghiu ist genau wie Kaufmann häufiger Gast an den großen Opernhäusern der Welt. Sie beherrschte die Tragik und das Leiden ihrer Figur mit nuancenreichen Zwischentönen und wurde dafür auch nach ihren Arien bejubelt. *

Das 1902 uraufgeführte Werk der großen Gefühle ist die einzige Oper Cileas, die sich bis heute auf den Spielplänen der Opernhäuser halten konnte. Sie schildert das Schicksal der gefeierten Schauspielerin Lecouvreuer, einer historischen Figur, die trotz ihres großen Ruhms Opfer einer Intrige wurde. Cilea schuf mit seinem Werk vor allem eine große Sänger-Oper. „Adriana Lecouvreur„ mit den beiden Weltstars Kaufmann und Gheorghiu an der Spitze ist dann ab 18. November in einer großen Bühnenfassung am Royal Opera House in London in der Regie von David McVicar zu erleben. (dapd)

* bejubelt wurden natürlich auch Jonas Arien sowie die Leistungen von Markus Brück und Anna Smirnova






 
 
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