Kurier, 15.4.2022
Peter Jarolin
 
Liederabend, Wien, 13. Apri 2022
Liebes- und Leidensdreieck in absoluter vokaler Vollendung
Dieses Trio hat sich bewährt. Vor vier Jahren gingen die Sopranistin Diana Damrau, der Tenor Jonas Kaufmann und der Pianist Helmut Deutsch mit Hugo Wolfs „Italienischem Liederbuch" auf Tournee — ein Triumph. Nun sind die drei Künstler wieder vereint und beleuchten das komplizierte Liebesdreieck zwischen Robert und Clara Schumann sowie Johannes Brahms anhand von Liedern der beiden Komponisten.

Auch im Goldenen Saal des Musikvereins, wo Emotion pur angesagt war. Liebe in all ihren Facetten: Träumerei und Sehnsucht, Entbehrung, Enttäuschung und Erfüllung waren die zentralen Themen des Abends, die in einer stimmigen Dramaturgie behandelt wurden. Grandios die Interaktionen zwischen Damrau und Kaufmann auch in den Duetten. Fabelhaft Pianist Helmut Deutsch, der am Klavier fast in subtile symphonische Sphären vordrang.

Damraus so schöner, eleganter Sopran (mitunter wäre ein bisschen mehr Wortdeutlichkeit fein gewesen) sowie Kaufmanns zwischen Tenor und Bariton angesiedelte Stimme harmonierten stets perfekt. Und dass beide großartige, leidenschaftliche, gewitzte Singschauspieler sind, wurde auch deutlich. Berechtigter Jubel!



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
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