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Klassik Begeistert, 30. August 2022 |
Dr. Charles E. Ritterband |
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Verdi: Aida, Arena di Verona, 28. August 2022
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Arena di Verona – Jonas Kaufmann und Daniel Oren triumphieren in Verdis „Aida“ |
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..........Diese musikalische Perfektion war vor allem zwei Musikern zu
verdanken: Dem genialen und wohl weltbesten Verdi-Dirigenten, dem Israeli
Daniel Oren, dessen überragendes Engagement am Dirigentenpult von der Arena
ich schon seit Jahren bewundern durfte. Für mich ist er der welt-beste
Verdi-Dirigent. Dies kommt in Verona ganz besonders zum Tragen, wo er ein
riesiges Orchester, eine immens große Bühne mit Dutzenden von Choristen und
Weltklasse-Solisten mit einer Präzision und Musikalität dirigiert, die
ihresgleichen sucht..... ...........Und, natürlich, dem Weltstar unter
den Tenören, der dem kurz zuvor als Sänger und dann Dirigent aufgetretenen
Plácido Domingo längst den Rang abgelaufen hat: Jonas Kaufmann in der
Hauptrolle des Radamès. Ebenso wie alle großen Tenöre vor ihm (und dies gilt
natürlich auch für die großen Mezzo- und Sopranistinnen!) sind Stil und
Stimme sofort erkennbar – ganz zweifellos gibt es einen Kaufmann-Sound. Wie
er hier den Radamès gab, war ganz einfach einzigartig, was mir Dirigent
Daniel Oren im anschließenden Gespräch bestätigte. Vor allem die überaus
berührende Schluss-Szene, in der Radamès und Aida lebendig in einer Pyramide
(„in questa tomba“) eingemauert werden, singt Kaufmann unvergleichlich schön
– einzigartig schön.
Kaufmann, einer der größten Profis der
Opernbühne, beherrscht sein Instrument, die Stimme: von donnernden Forti bis
zu feinsten Pianissimi, perfekt in der Dynamik, und immer mit dem
unverkennbar feinen, leicht herben Kaufmann-Timbre. Dass dieser Tenor große
Oper wie eben die „Aida“ ebenso mit Leichtigkeit und viriler Verve auf die
Bühne bringt wie, mit subtilem Feinschliff, die Lieder von Brahms, Grieg,
Liszt und Strauss. „Aida“ hat man schon Dutzende Male gehört, mal imposant,
mal eher mittelmäßig – aber Kaufmanns Radamès ist schlichtweg großartig.
Ganz hervorragend die russische Mezzosopranistin Olesya Petrova als
Amneris – stimmliche, raumfüllende Stärke und Wohlklang. Die Titelfigur Aida
wurde von der ausgezeichneten uruguayischen Sopranistin María José Siri, die
ja drei Tage zuvor ebenfalls in der Arena schon im Duett mit Plácido Domingo
als Elisabetta (Don Carlo) zu hören war, verkörpert. Siri sang mit samtenem,
warmem Sopran – wunderbar im Liebesduett mit Radamès-Kaufmann und in der
Auseinandersetzung mit ihrem Vater Amonasro, mit viriler Autoriät verkörpert
vom rumänischen Bariton und Verdi-Spezialisten Sebastian Catana.
Ein
denkwürdiger Abend – zweifellos die großartigste „Aida“, die ich je sehen
und hören durfte. |
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