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Wiener Zeitung, 14.05.2018 |
Von Katharina Hirschmann |
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Konzert, 13. Mai 2018, Wien, Konzerthaus
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Französisch schmachten |
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Jonas Kaufmann begeisterte mit Arien im Wiener Konzerthaus. |
Die französische Oper des späten 19. Jahrhunderts in all ihren Facetten zu
zeigen: Das war Ziel dieses Konzerts, das im Rahmen des "L’Opéra"-Zyklus im
Wiener Konzerthaus zur Aufführung kam. Versteht sich von selbst, dass dies
nicht ohne eine Portion Schmachten über die Bühne gebracht werden kann. "Ah!
Lève-toi, soleil!", heißt es etwa in Charles Gounods "Roméo et Juliette".
Doch nicht nur der Inhalt, auch ihr Übermittler, nämlich Jonas Kaufmann,
lässt wohl so manche Dame im Saal schmachten.
Der deutsche Tenor, der
in der ersten Hälfte auf ein ständiges Vor-sich-hin-Hüsteln im Saal mit
einiger Aufregung reagiert und dessen Stimme da noch nicht ganz perfekt
sitzt, singt sich zunehmend warm und blüht in der zweiten Hälfte so richtig
auf. In der Arie des Faust aus Berlioz‘ "La damnation de Faust" etwa, die er
ultimativ gefühlvoll zum Besten gibt, oder jene des Éléazar aus "La Juive"
von Jacques Fromental Halévy, in der er die ganze eindrucksvolle Bandbreite
seines Stimmumfangs ausschöpfen kann. Als weiblicher Gegenpart steht ihm
Kate Aldrich zur Seite, die vereinzelt alleine (Habanera aus Bizets
"Carmen"), zumeist aber mit Kaufmann ("C’est toi? C’est moi!") auf der Bühne
agiert, es allerdings neben ihm eher schwer hat, zu bestehen.
Mit
Orchesterhäppchen
Dazwischen gibt es immer wieder Häppchen vom
Orchester (der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Jochen
Rieder); sie munden jedoch nur mäßig. Denn im Zusammenspiel kommt es immer
wieder zu Präzisionsmängeln, und diese führen im Fall von Tempowechseln in
Richtung Chaos. Vor allem dank Kaufmann darf man aber aufatmen: "Ah! Tout
est bien fini!"
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