Österreich, 22.10.2010
Karl Löbl
Liederabend, Konzerthaus Wien, 20. Oktober 2010
„Echo Klassik“- Gewinner Jonas Kaufmann im Konzerthaus
 
Unterwegs ins heldische Fach
 

Größter Erfolg des Tenors Jonas Kaufmann mit Liedern im Wiener Konzerthaus

Jonas Kaufmann ist vor allem ein Mann der Oper. Das spürt man auch bei seinem Abend im Konzerthaus. Bei Gesängen von Schumann und Mahler intensiviert er die theatralischen Situationen. Jedes Lied, das Handlung oder zumindest starke Emotionen beschreibt, wird von Kaufmann zu einer einprägsamen, plastisch geschilderten Szene. Die Stimme verleugnet nicht ihre lyrischen Basis, vor allem in einem berückend sinnlichen, zuweilen falsettierten Piano.

Forte. Dass Kaufmanns Tenor unterwegs scheint ins eher heldische Fach, ist ebenfalls unüberhörbar. Die baritonale Grundierung der Stimme, der meist perfekte Übergang zwischen ihren unterschiedlichen Lagen und Klangfarben, die Zartheit mancher Passagen und ihr von der „Handlung“ gerechtfertigter Forte-Kontrast ergeben eine wirksame Mischung.

Bariton. Mit Helmut Deutsch hatte Kaufmann einen souveränen, kenntnisreichen Klavierbegleiter. Die Kindertotenlieder höre ich allerdings trotzdem lieber von einem Bariton in Mahlers Orchesterfassung.

 






 
 
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