Größter Erfolg des Tenors Jonas Kaufmann
mit Liedern im Wiener Konzerthaus
Jonas Kaufmann ist vor allem ein
Mann der Oper. Das spürt man auch bei seinem Abend im Konzerthaus. Bei
Gesängen von Schumann und Mahler intensiviert er die theatralischen
Situationen. Jedes Lied, das Handlung oder zumindest starke Emotionen
beschreibt, wird von Kaufmann zu einer einprägsamen, plastisch geschilderten
Szene. Die Stimme verleugnet nicht ihre lyrischen Basis, vor allem in einem
berückend sinnlichen, zuweilen falsettierten Piano.
Forte. Dass
Kaufmanns Tenor unterwegs scheint ins eher heldische Fach, ist ebenfalls
unüberhörbar. Die baritonale Grundierung der Stimme, der meist perfekte
Übergang zwischen ihren unterschiedlichen Lagen und Klangfarben, die
Zartheit mancher Passagen und ihr von der „Handlung“ gerechtfertigter
Forte-Kontrast ergeben eine wirksame Mischung.
Bariton. Mit Helmut
Deutsch hatte Kaufmann einen souveränen, kenntnisreichen Klavierbegleiter.
Die Kindertotenlieder höre ich allerdings trotzdem lieber von einem Bariton
in Mahlers Orchesterfassung.
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