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NEWS, 31.03.2009 |
Flavia Giorgetta |
Puccini: Tosca, Zürich, 29. März 2009
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Die Diva duldet keine andere
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Liebe, Eifersucht und Tod:
Carsens Neuinszenierung von «Tosca» in Zürich. |
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Tosca springt von einem Spotlicht erhellt in ihr imaginäres Publikum. Den
realen Zuschauern kehrt sie den Rücken zu – und folgt ihrem geliebten
Cavaradossi in den Tod. Tosender Applaus.
Dies ist nur eine der gelungenen Ideen des kanadischen Regisseurs Robert
Carsen, dessen Neuinszenierung von Giacomo Puccinis Oper «Tosca» am Sonntag
in Zürich Premiere feierte. Die Primadonna duldet keine Frau neben sich, und
ihre rasende Eifersucht wird ihrer Liebe zum Verhängnis.
Ihr Liebhaber Cavaradossi versteckt einen Republikaner, auf den es der
königstreue Polizeichef Scarpia abgesehen hat. Dieser sät bei Tosca einen
Verdacht, worauf sie die Polizei unwillentlich zu Cavaradossi führt. Es
beginnt ein tödliches Machtspiel, bei dem alle Protagonisten das Leben
lassen.
«Tosca» verknüpft auf komplexe Weise die politische Umbruchstimmung im Jahr
1800 in Rom mit persönlichen Ränkespielen. Besonders interessiert Carsen
aber der Divenkult. Am Ende des ersten Akts erscheint der Opernstar Tosca in
der Gestalt von Maria. Die Kirche, in der Cavaradossi malt, hat sich in eine
göttliche Bühne verwandelt.
Brillante Sänger
Anbetungswürdig waren in Zürich auch die Sänger – grosse Stars: Emily
Magee als Tosca, Jonas Kaufmann als Cavaradossi und allen voran Thomas
Hampson in seinem Rollendebüt, der als Scarpia brillierte. Der kurzfristig
eingesprungene Dirigent Paolo Carignani überzeugte ebenfalls. Das Publikum
dankte für einen bewegenden Abend mit Standing Ovations. |
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