Süddeutsche
Beethoven: Fidelio, Paris, Opéra Garnier, 25. November 2008
Die Welt ist korrupt. Die Sehnsucht bleibt
Ausschnitt:
Cambreling ist ständig um mild getönte Genauigkeit in der Darstellung der Partitur besorgt. Dabei zeigt sich, dass Beethoven oft eine angeknackste, angebrochene Musik schreibt. Am deutlichsten in der geradezu hinkenden Einleitung zur Florestan-Arie, die Jonas Kaufmann mit einem Schrei nach Gott intoniert, um zusammenzubrechen in Verzweiflung. Seine knorrige, fast knarzende Tonbildung ist ideal für diesen unbeugsamen Idealisten, auch wenn Kaufmann, der an diesem Abend etwas beengt klingt, oft kraftstrotzend singt. Das mag in den Jubelpassagen angebracht sein, nicht aber in dem - auch erotischen - Fiebertraumschluss seiner Arie. Kaufmann gelingt die für den Aufklärer Florestan nötige Mischung aus Ergebenheit, Fanatismus und Verzweiflung. Dass das religiöse Element auf das grundsätzliche Desinteresse des Regisseurs stößt, kann man dem Sänger nicht anlasten.
(den kompletten Artikel habe ich nicht mehr, auch nicht schade drum)






 
 
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