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Die Rheinpfalz, 12.9.2000 |
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Germersheim, Benefizkonzert, 10. September 2000
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Besucher von Benefiz-Gala begeistert
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GERMERSHEIM: „lndienhilfe“ von Dr. Markus
Merk erhält Spende in Höhe von 17000 Mark — Stadthalle nur spärlich besetzt |
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Wundersame Klänge füllten am Sonntagabend bei
der Benefiz-Gala zu Gunsten der Indienhilfe Kaiserslautern e.V. die nur zur
Hälfte besetzte Stadthalle Germersheim. Das Publikum hatte die Gelegenheit,
einem musikalischen Genuss der Spitzenklasse beizuwohnen: Es spielten die
Frankfurter Sinfoniker und Mitglieder der Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz
unter der Leitung von Günther Gräf.
Weiter ließen sich die Gäste von den Stimmen dreier junger Solisten
verzaubern: Valentina Pennino, Jonas Kaufmann und Margarete Joswig, drei
Sänger, die ansonsten auf den großen Bühnen der Welt auftreten. Die Künstler
warteten mit einem großen Repertoire auf: Georges Bizets „Carmen“ über
Gioachino Donizettis (!?) „Der Babier von Sevilla“ bis hin zu Werken von
Johann Strauß.
„Diejenigen, die nicht da waren haben eine künstlerische Hochleistung
verpasst“, sagte Hans Thomas, 2. Vorsitzender der lndienhilfe, der die
Veranstaltung auf die Beine gestellt hat. Zweieinhalb Jahre haben die
Vorbereitungen, von der Ideenfindung bis zum Konzertabend, nach Aussage von
Thomas gedauert. Sichtlich enttäuscht, dass einige Plätze unbesetzt waren,
sagte Hans Thomas, dass es für solch „eine Qualität, die nur in Großstädten
zu sehen ist“ doch noch weitaus mehr Gäste hätten sein können. Thomas, der
im Vorfeld mit den Künstlern verhandelt hatte, versicherte, dass die Karten
weit unter Wert angeboten worden seien, da die Musiker sehr entgegen kommend
gewesen wären. Der Erlös dieses Abends werde in Indien vor Ort zur
Unterstützung des Kinderdorfes „Sogospatty“ eingesetzt. Während der
Veranstaltung erhielt die Indienhilfe des Fußball-Schiedsrichters Dr. Markus
Merk einen Spenden-Scheck im Wert von 17.000 Mark. Thomas beteuerte, dass
die ganze Summe ohne Umwege direkt dem Projekt zu Gute komme.
Laut Familie Klaus Becker aus Mannheim konnte man mit dem Konzertbesuch
„zwei Fliegen mit einer Klappe“ schlagen: Für einen guten Zweck spenden und
sich von einer „künstlerisch hochanspruchsvollen Darbietung“ verwöhnen zu
lassen. Klaus Becker rühmte auch die Leichtigkeit, die dieses Konzert unter
dem Publikum verbreitete.
Dem Orchester und den Solisten gelang es, dass Publikum in alle Gefühlslagen
zu versetzen: Energiegeladene Stücke wurden von zarten, melancholischen
Klängen abgelöst. Am tosenden Beifall war unschwer zu erkennen, dass die
Gäste Gefallen an der musikalischen Darbietung fanden.
Auch für Claudia und Lothar Müller, für die die Benefiz-Gala das erste
klassische Konzert war, hat sich die Anreise aus Homburg gelohnt. „Ganz
großartig“ beurteilen sie das musikalische Erlebnis. Überraschend für die
Hörer war, dass gegen Ende der Veranstaltung das Publikum in das Geschehen
aktiv mit einbezogen wurde: Der Dirigent forderte die Gäste auf, in das
„Tninklied“ aus dem ersten Akt von Verdis „La Traviata“ mit einzustimmen.
Wohl wegen mangelnder Italienisch-Kenntnisse zogen es die meisten jedoch
vor, den Gesang der Solisten mit energischem Klatschen zu begleiten.
Nach diesem Finale und etlichen vom Publikum geforderten Zugaben bedankten
sich die Zuhörer mit viel Beifall bei den Künstlern. „Live ist eben live“
lautete das Resümee von Friedmann Stark aus Römerberg zu dem gelungenen
Abend. (gmax) |
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