BR Klassik, 13.11.2014
Von: Frank Schwarz
 
 
"Es ist wahnsinnig toll geschrieben"
 
Schon im Juni hat Jonas Kaufmann in London an der Seite von Kristine Opolais in "Manon Lescaut" gesungen. Am Samstag stehen sie in Puccinis Oper wieder gemeinsam auf der Bühne - diesmal in München und inszeniert von Hans Neuenfels.

An der Rolle des Des Grieux reize ihn "schlichtweg die Musik", schwärmt der Tenor Jonas Kaufmann im Gespräch mit BR-KLASSIK. Puccini habe Musik in der Oper „Manon Lescaut“, nach der sich „Generationen von Opernsängern die Finger geschleckt haben“. Des Grieux ist Manon Lescaut erlegen und bleibe auf der Stelle stehen, sagt Kaufmann. Er sehe darin aber nichts unmenschliches.

"Ich glaube schon, dass es das gibt. Vielleicht nicht bei jedem, aber dass man jemandem so verfallen ist, dass derjenige tun und lassen kann, was er will: einen erniedrigen, einen beleidigen (…)."

Jonas Kaufmann über seine Rolle als Des Grieux

Puccini, der Frauen-Versteher

Puccini sei trotz seines jungen Alters „ein großer Kenner des weiblichen Geschlechts“ gewesen, der genau gewusst habe, wie die Frauen ihn um den Finger gewickelt hätten. Auf diese Weise habe Puccini das auch in der Oper dargestellt, so Kaufmann.

Im Münchner Nationaltheater trifft der Tenor nach der Absage von Anna Netrebko auf die lettische Sopranistin Kristine Opolais, die mit ihm gemeinsam schon im Juni am Royal Opera House Covent Garden London eine Neuproduktion von "Manon Lescaut" herausgebracht hat. Nun stehen sie in denselben Rollen wieder gemeinsam auf der Bühne, allerdings in einer Neuinszenierung von Hans Neuenfels.

"Ich freue mich jedes Mal wahnsinnig, dieses Stück zu machen, weil es ist ein Fest der Sinne. Es ist unglaublich emotional."

Jonas Kaufmann über 'Manon Lescaut'

Audio des Interviews







 
 
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