Hallo München, 6. Juli 2011
 
»Heimspiele sind am schönsten« 
 
Opernfestspiele, Königsplatz-Open Air: Warum Jonas Kaufmann so gerne in München auftritt
 
Er singt an der Metropolitan Opera in New York, bei den Opernfestspielen in Bayreuth, in London und Mailand: Jonas Kaufmann ist der deutsche Star am weltweiten Opernhimmel. Im Juli hat der gebürtige Münchner aber gleich zwei große Heimspiele: Am 8. Juli überträgt die Bayerische Staatsoper im Rahmen von „Oper für alle" ihre „Fidelio"-Inszenierung ab 20 Uhr auf die Großleinwand am Max-Joseph-Platz. Und am 29. Juli gibt der Tenor gemeinsam mit Anna Netrebko und Erwin Schrott ein Konzert am Königsplatz. „Das Open Air-Konzert ist Neuland für mich. Die ganze Zeit so nahe an einem Riesenpublikum zu sein, ist schon sehr aufregend", erklärt Kaufmann, der am 10. Juli seinen 42. Geburtstag feiert - allerdings während Proben in London. Doch auch wenn er durch die Welt tourt, gehört sein Herz München, wo er mit seiner Frau, der Mezzosopranistin Margarete Joswig, und seinen drei Kindern lebt. „Das Schöne an dieser Stadt ist, dass man schnell an den Seen oder in den Bergen ist. Ich liebe aber auch die Terrasse des Café Glockenspiel oder den Hofgarten, der wie ein Klostergarten auf mich wirkt - dort kann ich in Sekundenschnelle der Hektik entfliehen", schwärmt der Opern-Star.

A
pplaus: Des Sängers Brot. Doch der Mensch lebt nicht vom Brot allein.

B
ayreuth: Geniale Akustik -durch das verdeckte Orchester und die daraus resultierenden Klangmischungen von Orchester- und Singstimmen.

C
harme: Emma Peel in „Mit Schirm, Charme und Melone" - gehört zu den Lieblingsserien meiner Kindheit.

D
urchbruch: Der 4. Februar 2006, mein Debüt an der Metropolitan Opera. Der Jubel am Schluss warf mich buchstäblich um: Ich ging in die Knie und dachte: „Meinen die wirklich mich?"

E
itelkeit: Ein Laster, das man sich auf der Bühne nicht leisten sollte.

F
C Bayern: „Mein Fußballverein" seit Kindesbeinen - bin ein großer Fan, in schlechten wie in guten Zeiten.

G
ärtnerplatztheater: Meine ersten Schritte auf der Opernbühne. Ich war 17, sang im dortigen Extrachor und war zum ersten Mal Teil des Geschehens - ein unvergessliches Gefühl.

H
eimspiel: Das konnte ich erst antreten, nachdem ich im Ausland Erfolg hatte. Dafür ist's aber jetzt um so schöner.

I
talienisch: Eine wunderbare Art, sich leidenschaftlich auszudrücken
- nicht nur im Gesang. Zum Glück lernte ich die Sprache schon als Kind. Meine Eltern liebten Italien, und so waren wir fast jeden Sommer an der Adria.

J
oswig, Margarete: Ich erinnere mich dunkel an eine Kollegin dieses Namens während meiner Anfängerjahre in Saarbrücken...

K
önigsplatz: Den Königsplatz mochte ich schon immer sehr gerne - die Musikhochschule, an der ich studiert habe, ist ganz in der Nähe. Und ich war auf einem humanistischen Gymnasium, interessiere mich sehr für die Antike und finde, dass die Glyptothek eines der schönsten Museen in München ist.

L
achen: Ist Medizin. Tue ich gerne und sehr laut! Manche Fans hätten es gerne als Bonus Track auf meiner nächsten CD.

M
athematik: Habe ich ein paar Semester studiert, aber dann festgestellt, dass ich kein Theoretiker bin.

N
etrebko: Power ohne Ende!

O
per für Alle: Mit den Live-Übertragungen auf den Max-Joseph-Platz gewinnt man Menschen für die Oper, die vielleicht nie ein Opernhaus betreten würden. Eine Open Air-Übertragung mit 20000 Zuschauern zu erleben, ist doch was anderes, als sie nur im TV zu sehen.

P
arkstadt Bogenhausen: Meine Kindheit. Damals war Fußballspielen auf dem Rasen noch erlaubt.

Q
uaken: Ein Frosch im Hals ist ebenso hinderlich wie weiche Knie. Aber Gesangstechnik und Aufwärmen sollten Abhilfe schaffen. Sollten...

R
isikofreudig: Bin ich jederzeit - auf der Bühne. Im Leben eher nicht.

S
urfen: Tempi passati - vergangene Zeiten. Damals an der Adria war's ein Riesenspaß. Heute gehe ich lieber segeln.

T
alent: Sollte man als Künstler unbedingt haben, aber mit Talent allein macht man noch lange keine Karriere. Da sind Faktoren wie Disziplin, Gesundheit und Glück mindestens genauso wichtig.

U
rlaub: (singt) „Dimmi quando, quando, quando?"

V
ielfalt: Mein künstlerisches Credo. Dass ich meine Stimme überstrapazieren könnte, darum mache ich mir keine Sorgen. Ich spüre selbst, was mich an Grenzen bringt oder mich überfordert.

W
urzen: Ein-Einsatz-Partien wie „Die Pferde sind gesattelt", nach dem Motto „Auftritt-Einsatz-Schmiss": Ende der Partie. Meine beste Wurze war in der Uraufführung der Oper „Le Precepteur" bei der Münchner Biennale-drei Sätzchen singen und den halben Abend auf der Bühne stehen dürfen.

X
erxes: Den Part höre ich sehr gern in der Aufnahme mit Fritz Wunderlich.

Y
ouTube: Fluch und Segen. Du kannst auf diesem Kanal über Nacht berühmt werden oder über Nacht abstürzen - je nachdem, was man von dir gerade geposted hat.

Z
u laut: Üüüch? Niemals!

 

 






 
 
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