Die Generalprobe am Londoner Royal Opera House für die Oper "Andrea Chénier"
ist ein Erfolg. Ein lang erwartetes Comeback für dieses Meisterwerk des
Verismus des italienischen Komponisten Umberto Giordano – 30 Jahre nach der
letzten Aufführung in Covent Garden.
Am Dirigentenpult: der
leidenschaftliche Antonio Pappano:
“Mein Orchester freut sich sehr,
diese Musik zu spielen. Dieser Überschwang, diese Spannung und die
theatralische Intelligenz des Komponisten sowie sein Wissen über
Orchestrierung. Es ist ein Meisterwerk, etwas ganz “Großes” und deshalb
braucht man große Stimmen, die sich über das Orchester erheben. Aber das
Orchester ist auch ein Protagonist, es gibt ein nicht zu leugnendes
symphonisches Element, ich glaube, die Kommunikation mit dem Publikum ist
sehr stark, man bekommt Gänsehaut und fühlt die Musik, sie ist ganz nah!”
Exzellente Besetzung mit Jonas Kaufmann, aktuell einer der gefragtesten
Tenöre der Welt, ein Superstar:
“Wie bei den meisten Opern des
Verismus, ist auch hier die Leidenschaft der Schlüsselfaktor. Die Musik ist
dermaßen mit Gefühlen aufgeladen, man muss aufpassen, sich nicht darin zu
verlieren, nicht zu viel zu tun, nicht zu viel zu geben, denn all diese
Melodien sind so eine große Einladung, sich die Seele aus dem Leib zu
singen. Jede Notenlinie ist so perfekt, dass es eine Freude, ein großes
Vergnügen ist, sie zu singen, aber man muss natürlich überleben.”
Jonas Kaufmann über die reine Liebe in “Andrea Chénier”:
“Eine
Seelenverwandte, ich glaube, das beschreibt Maddalena am besten – es ist
mehr als Leidenschaft! Es ist diese reine Liebe, die sie zusammenbringt, sie
sind von der Idee berauscht, dass sie gemeinsam sterben werden. Sie denken
nicht an Flucht, sie denken, das ist es, das ist unser Schicksal, wir sind
füreinander bestimmt, und wenn uns der Tod bestimmt ist, dann sterben wir
zusammen.”
Antonio Pappano:
“Keine Frage, in ‘Andrea Chénier’
gibt es Momente, die einfach überwältigend sind: Manchmal hat es mit der
Lautstärke zu tun, manchmal mit dem Grad der Leidenschaft. All diese Dinge
zusammen spürt man sehr stark im Schlussduett, es raubt einem den Atem, ihre
Stimmen steigen höher, höher und höher, und dann ‘viva la morte insieme’,
wenn sie zusammen sterben, das ist sehr bewegend.”
Die Aufführung der
Oper “Andrea Chénier” am 29. Januar am Londoner Royal Opera House, Covent
Garden, wird live in mehr als 1500 Kinos in 50 Ländern auf der ganzen Welt
übertragen.
Video und Texte sind auf der Euronews-Webseite in mehreren Sprachen
vorhanden. |