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Krone, 03.02.2022 |
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Weltstar Jonas Kaufmann wurde jetzt Österreicher
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Jetzt ist der deutsche Künstler Jonas Kaufmann „Kammersänger“, und seit Kurzem hat er auch unsere Staatsbürgerschaft angenommen. Der „Krone“-Talk. |
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Wieder mal ein Coup von Staatsoperndirektor
Bogdan Roščić. Denn aktuell brilliert Jonas Kaufmann mit seinen Kollegen
Lisa Davidsen und Bryn Terfel in Benjamin Brittens „Peter Grimes“ auf seiner
Bühne. So auch am Mittwoch, als dem gebürtigen Deutschen der Titel
„Kammersänger“ verliehen wurde. Für den 52-jährigen Star-Tenor quasi ein
Heimspiel . . .
. . . was heißt hier eigentlich „quasi“. Es war eine
Heimpartie, denn der bayerische Publikumsliebling ist längst Wiener und
Österreicher im Herzen und seit Kurzem auch mit der dazugehörigen
Staatsbürgerschaft ausgestattet: „Es ist mir schon vor Jahren mal angetragen
worden. Nachdem ich mittlerweile noch mehr Schwerpunkte nach Österreich
gelegt habe, wurde es wieder Thema.“
Heißt konkret? „Ich habe den
Pass noch nicht in den Händen, aber ich habe die Urkunde bereits gesehen.
Also könnte man sagen, ja.“ Na, dann herzliche Gratulation! Also zumindest
irgendetwas Erfreuliches in einer Phase, in der wir allesamt nicht wirklich
viel zum Lachen haben.
„Homeoffice nützt in unserem Beruf nichts“
Das trifft auch auf Weltstars wie Jonas Kaufmann zu, denn Entbehrungen gab
und gibt es wegen der Pandemie auch für ihn: „Es sind natürlich viele
Sachen. Es ist in erster Linie das Publikum, ganz klar. Wenn man plötzlich
Musik macht, ohne dass jemand dabei ist und ohne eine Reaktion, ist es so
unglaublich anders. Man spürt es auch bei sich selber.“
Wie er das
meint? „Bei meinem allerersten Konzert, das ich so gemacht habe, da ist es
mir ähnlich gegangen wie den Fußballern, die bei den ersten Spielen gesagt
haben, dass es sich wie ein Training anfühlt und man sich nicht so richtig
motivieren kann.“ Hinzu komme, „unser Beruf ist nun einmal extrem vom Reisen
abhängig, weil wir nicht von zu Hause arbeiten können. Homeoffice nützt uns
herzlich wenig.“
„Kann mir Auszeit und ein Vergraben nicht leisten“
Hoch rechnet er unserem Staat an, dass Künstler unterstützt werden. Denn
viele hatten das bitter nötig: „Ich hatte keine finanziellen Ängste.
Ehrlich, da gibt es wirklich ganz andere Schicksale“, sagt er dankbar und
vor allem realistisch im „Krone“-Talk.
Er sieht es als eine Art
„Verpflichtung“, trotz erschwerter Bedingungen aufzutreten: „Ja, ich meine,
das ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Aber ich glaube schon, weil
ich das Sprachrohr oder Aushängeschild dieser Branche bin, kann ich es mir
nicht leisten kann, dass ich sage, ich mache eine Auszeit und vergrabe mich.
Und dann warte ich, dass sich der Staub gelegt hat und alles wieder so ist,
wie es einmal war.“
Ach ja, und der Kammersängertitel, der bedeutet
ihm natürlich viel, wie er im Gespräch mit ADABEI unterstrich: „Ich freue
mich wahnsinnig. Man geht jeden Tag, wenn man in der Staatsoper probt, den
Gang entlang und sieht die Bilder aller großen Sänger. Und es ist natürlich
unglaublich, in diesen Kreis aufgenommen zu sein, keine Frage. Egal, ob mit
österreichischem oder deutschem Pass.“
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