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Vienna, 2. Juni 2018 |
(APA/red) |
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Life+ Celebration Concert: Die Einstimmung auf den Life Ball
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Der geistige Boden für den morgigen Life Ball ist bereitet. Mit dem Life+ Celebration Concert wurde sich am Freitag auf die Gala am Samstag eingestimmt, einiges an Staraufgebot war auch dabei.
Mit viel Staraufgebot gelang dem Life + Celebration Concert im
Burgtheater heute, Freitag, ein Abend auf dem schmalen Grat zwischen
glanzvoller Gala, mutiger Gedenkfeier und dem heurigen Generalthema “Sound
of Music“. Von der großen Opernarie bis zum feinsinnigen Holocaust-Erinnern
wurde ein vielfach schattierter Heimatbegriff entworfen.
Jonas
Kaufmann besang Wien Das Programm endete mit Jonas Kaufmann und Emmerich
Kalmans Hymne an Wien “Wenn es Abend wird…” aus der “Gräfin Mariza” – und
doch war schon beim Anheben dieses wehmütigen, heimatverlorenen Ständchens
an diese, unsere Stadt klar: Dieses Wien ist unerreichbar, es ist
untergegangen, hat sich, wie Stefan Zweig es in seiner “Welt von gestern”
formulierte, in seiner “ewigen Sorglosigkeit” selbst dem Verderben geweiht.
Dass man sich mit einem Potpourri aus Zweig, Nelly Sachs, “Schindlers
Liste” und der gnadenlos bewegenden Ute Lemper mit ihrem Lied aus
Theresienstadt eindringlich an der Tatsache abgearbeitet hat, dass “Heimat”
in unserer eigenen Geschichte untrennbar mit “Flucht” verbunden ist, und es
dennoch geschafft hat, einen weitgehend bekömmlichen, von Starpracht
geschmückten Abend abzuliefern, ist vor allem der sensiblen Gestaltung der
Protagonisten zu verdanken. Denn Kaliber wie ein Kaufmann oder eine Lemper,
wie Bo Skovhus, Juan Diego Florez, Rene Pape, Hila Fahima, Sunnyi Melles,
Markus Meyer oder Andreas Schager sind nicht nur Stars, sie sind auch
“sensationelle Künstler”, wie Gery Keszler es in seinen Abschlussworten
formulierte.
Es hat “ziemlich gewagnert” Und die schaffen nicht
nur diesen, sondern einen vielleicht noch artistischeren Spagat: Es hat
“ziemlich gewagnert”, gab Keszler zu, was ihm sogar von seinem Sitznachbarn,
Kardinal Christoph Schönborn, ein erstauntes Raunen eingebracht habe.
Tatsächlich war Richard Wagner mit Stücken aus “Lohengrin”, “Tannhäuser” und
“Siegfried” ein prägender Komponist dieses Abends, der auch mit Verdi und
Tschaikowsky auf durchaus üppige Opernkost gesetzt hat. Auch da ist Heimat
vielfältig – für Siegfried ist es sein Schwert Nothung, für Aida ist es
Äthiopien, für Mahler ist es in den Rückert-Liedern die Abkehr von der Welt.
“Heimat ist da, wo noch niemand war”, hat man dem Abend als Motto des
Philosophen Ernst Bloch vorangestellt. Ein utopischer Ort, der in der
Zukunft liegt.
Stargäste bereits angekommen In ziemlich naher
Zukunft und in großer räumlicher Nähe liegt jedenfalls der Life Ball selbst,
bei dem am Samstag erneut das bestens disponierte Wiener Kammerorchester
unter Azis Sadikovic musizieren wird. Einige der Stargäste – von Rufus
Wainwright bis Pattie LaBelle, von Caitlyn Jenner bis Kelly Osbourne – sind
bereits heute Vormittag mit dem Life Ball-Flieger in Wien angekommen. Sie
werden beim Ball wohl für deutlich ausgelassenere Stimmung sorgen, als dass
der heutige Konzertabend als aussagekräftiger Vorgeschmack verstanden werden
dürfte. Immerhin gehörten die letzten Takte dem “Sound of Music”, jenem
weltbekannten Musical und Film über Österreich, “den wir in Österreich nicht
kennen”, wie Keszler einräumte. Als Life-Ball-Motto also eigentlich eine
Selbstverständlichkeit.
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