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OÖNachrichten, 06. Mai 2014 |
(kasch) |
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Jonas Kaufmann beehrte Linz als "fahrender Maestro"
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Mit Gustav Mahlers "Lieder eines fahrenden Gesellen" war Jonas Kaufmann
gestern im Linzer Brucknerhaus zu Gast, begleitet vom Kammerorchester
Wien-Berlin, geleitet vom Wiener Philharmoniker Rainer Honeck.
Längst
kein Geselle mehr, ist der Startenor allemal ein fahrender Meister: Heute in
München, morgen in Toulouse, übermorgen in Versailles – unermüdlich ist er
mit seinem Liederabend auf Tour, die am 13. Mai in Athen endet. Bis er im
Juni in Puccinis "Manon Lescaut" wieder auf die Opernbühne wechselt, im
Royal Opera House in London. Wer glaubt, der Star fährt mit Limousine und
Chauffeur vor, irrt. Um 18.30 Uhr, eine Stunde vor seinem Auftritt, parkt
Jonas Kaufmann höchstpersönlich seinen BMW vor dem Brucknerhaus. Für ein
Essen bleibt vor seinem Auftritt keine Zeit mehr. Sein Weg führt ihn
schnurstracks in die Künstlergarderobe, wo er sich für seine Einsingprobe im
Saal frisch macht. Eine Tasse Tee, sonst nimmt er nichts zu sich. Keine
Allüren, keine Sonderwünsche – der Ruf des gänzlich unprätentiösen Künstlers
eilt Jonas Kaufmann voraus, der im OÖNachrichten-Gespräch auf die Frage nach
seinem Wunsch für die Zukunft schlicht und einfach zweierlei nannte: "Gesund
bleiben und mehr Zeit mit meiner Familie verbringen."
Und nach dem
Konzert? Von der Bühne ins Hotel und dazwischen vielleicht noch zum
Sektempfang? Mitnichten.
Ein kühles Bier lässt sich der Tenor nach
seinem Auftritt munden. Doch auch nicht mehr. Denn noch am selben Abend
führt ihn seine Reise bereits weiter Richtung München, seiner Geburtsstadt,
wo er heute auftritt. Ein fahrender Maestro eben.
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