Die Welt, 28.7.2013
Von Gesine Jordan
 
Charity-Abend in der Staatsoper
Verdis Don Carlo ist ein Held, weil er zum Wohl des Volkes auf seine große Liebe verzichtet und Don-Carlo-Darsteller Jonas Kaufmann ist auch ein Held, weil er die Vorstellung nicht abbrach, obwohl er sich während der Verbrennungs-Szene im dritten Akt eine schwere Verletzung zuzog. Neue Darsteller, mit denen er das Autodafé noch nicht geprobt hatte, brachten ihn laut Regieanweisung mit auf dem Rücken gebundenen Händen zu Fall, jedoch ohne sein Schwert dezent mit dem Fuß beiseitezuschieben. So bohrte sich der Schaft während des Sturzes in seine Taille und den unteren Rippenbogen.

Die Theaterärztin versorgte die Fleischwunde in der Pause, tapfer sang der Tenor bis zum Ende und kam sogar noch zum anschließenden Benefiz-Dinner in den Königssaal. Im Rahmen der Opernfestspiele hatte Intendant Nikolaus Bachler zur Vorstellung mit darauffolgendem Drei-Gänge-Menü eingeladen und um Spenden für das Campus-Programm gebeten. Nur 140 Plätze waren zu vergeben, die Opernfans griffen tief in die Tasche, um einmal neben einem ihrer großen Stars zu sitzen. Exakt 40.000 Euro kamen für das Kinder- und Jugendprogramm der Staatsoper zusammen.

Gäste wie Doris und Rainer Rudolph aus Stuttgart waren begeistert: "Wir reisen Jonas Kaufmann an so viele Orte nach, da ist es großartig, ihm einmal so nah zu sein." Großartig fand C&A-Gesellschafter Chris Brenninkmeyer die Vorstellung, Unternehmerin Annette Roeckl rief immer wieder "Wundervoll!". Mit Tatar vom Alprohschinken, Donauzander mit Waldpilztapinade und Zitronen-Rouladentürmchen vollendete Caterer Michael Käfer den perfekten Opernabend.














 
 
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