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Kronen Zeitung, 6.7.2013 |
Franziska Trost |
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Star- Tenor Jonas Kaufmann auf der Seebühne Mörbisch
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Am 31. Juli lädt Star- Tenor Jonas Kaufmann zum großen Gala- Abend in
Mörbisch ein. Die "Krone" bat ihn zum Interview und erfuhr dabei so einiges
über seine Beziehung zu Verdi und Wagner, sein geliebtes Familienleben und
warum er als Regenmacher verschrien ist.
Jonas Kaufmann ist in diesem
Jahr sehr gefragt – mehr denn je. Im Jubiläumsjahr von Guiseppe Verdi und
Richard Wagner ist sein Terminkalender übervoll – die beiden großen, so
unterschiedlichen Komponisten gehören zu den Spezialgebieten des deutschen
Star- Tenors.
Verdi und Wagner im Vergleich
"Verdi ist sicher volksnäher. Während Wagner hauptsächlich mit Motiven
arbeitete, gibt es bei Verdi einprägsamere Melodien. Die Orchesterbegleitung
ist bei ihm im Gegensatz zu Wagner sehr einfach gehalten, das lässt dem
Sänger viel mehr Freiheiten als das strenge, aber natürlich wunderschöne
Korsett bei Wagner." Ein Punkt für Verdi in Kaufmanns persönlichem Ranking.
Doch mit seinem Landsmann verbindet Kaufmann eine ganz persönliche
Erinnerung.
Sein Großvater setzte sich gerne ans Klavier, um Wagner-
Opern nachzuspielen – und zu singen, auch die Frauenstimmen. "Das war sicher
eine Passion von ihm. Und für mich war es interessant, Wagner so
kennenzulernen. Noch heute finde ich es schön, die alten Klavierauszüge
anzugreifen und durchzublättern", erinnert sich Kaufmann im "Krone"-
Interview. "Hausmusik gehörte in meiner Kindheit einfach zum guten Ton, das
war ganz normal. Aber ich war auch viel in Konzerten und in der Oper, das
hat auch dafür gesorgt, dass mich das Feuer nicht mehr loslässt."
Reife über Luxus Das Feuer brennt lichterloh – der 43-
Jährige gehört längst zu den leuchtendsten Sternen der Opernwelt und wurde
von den Kritikern bereits zum "neuen König der Tenöre" geadelt. Dennoch
gönnt sich der sympathische Sänger so oft wie möglich kurze Pausen von den
größten Bühnen der Welt. "Ich kehre immer wieder gerne in den Schoß der
Familie zurück", erklärt der Vater von drei kleinen Kindern lachend. "Da
kann ich ganz ich selbst sein, ein Teil des normalen Lebens. Wenn man nur
von Luxushotel zu Luxushotel reist, ist es sicher schwer, nicht abzuheben.
Es ist wichtig, den Erfolg und Ruhm zu verarbeiten, um sich nicht zu
verändern. Ich bin froh, dass mir immer wieder bestätigt wird, dass ich mich
nicht verändert habe – hoffentlich bin ich nur mit dem Alter ein bisschen
weiser geworden."
Am 31. Juli kommt Jonas Kaufmann für einen
Galaabend in die traumhafte Kulisse der Seebühne Mörbisch – neben Wagner und
Verdi verspricht er Überraschungen aus seinem breiten Repertoire. "Da habe
ich die Qual der Wahl", schmunzelt er. "Das Programm soll natürlich für eine
laue Sommernacht nicht zu schwer sein, aber auch meinen künstlerischen
Ansprüchen gerecht werden."
Regen vs. Sommer
Jetzt muss nur der Sommer dafür sorgen, dass die Nacht wirklich lau wird.
"Ich bin in meiner Familie zwar als Regenmacher verschrien, aber bei meinen
Open- Air- Konzerten hat es noch nie geregnet!"
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