WARNUNG!
Frauen, die in festen Händen sind, sollten jetzt nicht weiterlesen. Und
schon gar nicht in die Staatsoper Unter den Linden gehen. Denn: Sie werden
sich verlieben! Jonas Kaufmann (38) – die ganze Welt schwärmt vom
deutschen Star-Tenor. Die „Times“ adelt ihn als „neuen Pavarotti“. Er sang
in London mit Weltstar Anna Netrebko „La Traviata“, jetzt in Berlin den
Rodolfo in „La Bohème“ (nächste Vorstellung am 1. März). Er spricht schnell
(kann fünf Sprachen fließend), viel und rollt die braunen Knopfaugen wie ein
lebendiger Kuschel-Teddy. Er ist der Latin Lover der Opern-Bühne.
Was Anständiges sollte der Münchner lernen – das wollte der Papa (Jurist).
Nicht so ein unsicheres Künstler-Leben führen. Also studierte Kaufmann
Mathematik – und schmiss nach vier Semestern hin. Die Gesangsstunden hat der
Opa finanziert.
Kaufmann startete 1994 bescheiden: In Saarbrücken, nicht gerade eine
Opern-Metropole. Die Angst, dass seine Stimme versagt, sang immer mit.
Kaufmann: „1995 hatte ich eine schwere Stimm-Krise. Es ist furchtbar, wenn
man nicht weiß, ob die Stimme hält oder zum Ende des 3. Akts versagt.“ Erst
ein neuer Gesangslehrer half ihm, seine Stimme voll und dunkel zu entfalten.
Erfolg hatte er aber (noch) nicht. Im Gegenteil: Er wurde als „Pöbel-Tenor“
verschrien. Während einer Aufführung von Mozarts „Entführung aus dem Serail“
in Salzburg buhte und schimpfte das Publikum. Kaufmann: „Da rief ich ins
Parkett: ,Es steht jedem frei, nach Hause zu gehen.‘“ Und dann wurde er auf
der Straße angepflaumt: „Jeder Straßenkehrer hat mehr Ahnung von Mozart als
Sie.“
Vielleicht sind ihm Star-Allüren so fremd, weil er diese dunkle Zeit kennt.
Vielleicht lieben ihn die Frauen gerade deshalb, weil er so uneitel ist.
Apropos Frauen: Sie haben jetzt also doch weitergelesen? Selber schuld.
Kaufmann ist in einer festen Beziehung – glücklich verheiratet. Er wohnt mit
seiner Frau und drei süßen Kindern (4 bis 9 Jahre) in Zürich... |