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Nürnberger Nachrichten, 6.4.2013 |
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Neue CDs: Gergievs "Ring" |
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... den raffinierten Schnitt eine ganz eigene Dramaturgie. Auf eine
Traumbesetzung konnte auch Valery Gergiev bei seinem Petersburger
"Ring"-Projekt zurückgreifen, wovon der eben auf CD erschienene zweite Abend
der Tetralogie, "Die Walküre", Zeugnis ablegt. Jonas Kaufmann ist ein
verzückend naiver, hocherotischer Siegmund, Anja Kampe eine
beseelte Sieglinde. Ihre enorme Wagner-Erfahrung setzt Nina Stemme als
Brünnhilde ein, und René Pape ist nicht nur durch seine Bassgewalt, sondern
mit seiner tiefen menschlichen Empfindung als Wotan schlicht eine Sensation.
Einziges Manko: Valery Gergiev, der bis 2020 die Münchner Philharmoniker
leiten wird, dirigiert mit ziemlich angezogener Handbremse. Da hätte man
sich noch manche Orchesterfarbe mehr versprochen und vor allem mehr Dramatik
und Drastik. Wie der russische Stardirigent etwa das Ende des 2. Akts
verschleppt, wo Wotan seine Tochter Brünnhilde verflucht und sich aufs Pferd
schwingt, um sich mit seinen Raben auf die Suche nach der Untreuen zu
machen, das hat so viel Spannung als sei die Götterfamilie in Rollstühlen
unterwegs. Erschienen sind die vier CDs in Gergievs hauseigenem Label
"Mariinsky". Und dann wäre da noch die verzichtbarste Wagner-CD des Jahres
mit dem originellen Titel "Richard Wagner 2013". Die K & K Philharmoniker
und ....... |
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