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Aachener Nachrichten, 23.02.2013 |
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Jonas Kaufmann Wagner |
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Diese
dunkle, weltwissende Farbe ist neu in Jonas Kaufmanns Timbre. Sie verleiht
etwa dem Schwert-Monolog aus der Walküre neben all den wunderbar virilen
Kraftausbrüchen, den bezaubernd lyrischen Passagen und zirkusreifen
Strahletönen eine Tiefe, die den deutschen Tenor-Star auf eine neue Wolke im
Wagner-Himmel befördert. Zum Wagner-Jahr heißt es schlicht Kaufmann Wagner
auf dem Cover der CD. Kaufmann blickt vorne dräuend, hinten verklärt zur
Zusammenstellung der Tenor-Hits, die von Siegmund über Siegfried, Rienzi,
Lohengrin, Wolfram zum Tannhäuser führen. Als Draufgabe hört man mit Gewinn
eine Tenor-Fassung der Wesendonck-Lieder. Unglaubliche Klänge entlockt der
Ausnahme-Sänger seinem Körper und stellt sie so organisch in den Dienst der
ihrer Wirkung bewussten Musik, dass es einen schauert. Wie da der Gral aus
der flammenden Flut metaphysischer Mezza-voce-Klänge aufstrahlt
sensationell. Die Romerzählung ein in Wohlklang getränkter Thriller.
Kaufmann erfindet immer wieder neue Farben, kostet jede Pointe der Musik aus
und macht sich ein eitel Fest aus und mit Wagner. Da kann man nur sagen:
Glückwunsch.
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