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Frankenpost, 21.2.2013 |
Kerstin Starke |
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Jonas Kaufmann präsentiert 25 Jahre Wagner-Schaffen |
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Jonas Kaufmann sucht auf seiner
Wagner-CD bewusst die leisen Töne. |
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Im
Jahr des 200. Geburtstages von Richard Wagner am 22. Mai, kommen auch die
zwei bedeutendsten deutschen Tenöre der Gegenwart nicht darumherum, dem
Meister die Ehre zu erweisen. Einen Monat nach Klaus Florian Vogt bringt
daher nun auch Jonas Kaufmann bei Decca eine neue CD mit dem Titel "Wagner"
auf den Markt.
Der Münchner Sänger hatte 2010 den jüngsten Bayreuther
"Lohengrin" unter großem Jubel aus der Taufe gehoben; dann, im Dezember
2012, begeisterte er das Publikum in der Mailänder Scala und aktuell singt
er den Parsifal an der Met in New York. Mit seiner Auswahl auf der neuen CD
will er "einen Überblick über Wagners Entwicklung als Komponist" bieten, wie
er im Begleitheft erläutert.
Zusammen mit dem Orchester der Deutschen
Oper Berlin unter Donald Runnicles schlägt Kaufmann den Bogen von
"Allmächt'ger Vater, blick herab!" aus "Rienzi" (1842) bis zu "Am stillen
Herd" aus "Die Meistersinger von Nürnberg" (1868). Dazu erklingen, wenn auch
nicht in chronologischer Reihe, Arien aus den Opern "Die Walküre", aus
"Siegfried", "Tannhäuser" ("Inbrunst im Herzen") und "Lohengrin"
(Gralserzählung); dazu - zwar zuletzt, aber umso bemerkenswerter - der
Liederzyklus "Wesendonck-Lieder" nach Gedichten von Mathilde Wesendonck, die
1857/58 entstanden.
Die mehr als 25 Jahre umfassende Schaffenszeit
der Opern Wagners dokumentiert eine kompositorische Entwicklung, die auch
vom Interpreten vielseitige Darstellungsmöglichkeiten verlangt. Während die
kantable Arie des "Rienzi" noch deutlich an klassische italienische
Vorbilder erinnert, muss der Sänger des Siegfried den wie ein großer Monolog
angelegten Ausschnitt "Dass der mein Vater nicht ist" ganz individuell
gestalten. Müßig zu erwähnen, dass Kaufmann das bravourös gelingt. Die
Partie des Siegmund - Jonas Kaufmann sang sie unter James Levine im Rahmen
der spektakulären Neu-Inszenierung des "Ring" an der Met - erfordert indes
eine fast baritonale Lage; genau jene, die den Star-Tenor von den
Stimmfach-Kollegen so angenehm abhebt; hier zu erleben im Schwert-Monolog.
Mit der Aufnahme der Wesendonck-Lieder in die CD-Auswahl will Jonas
Kaufmann, wie er betont, zeigen, dass Wagner die Texte teilweise auch auf
sich bezogen habe: "Die Verse beschreiben genau seine Situation im Schweizer
Exil. Er fühlte sich nicht zu Hause.
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