Der Neue Merker
DZ
Jonas Kaufmann 2010/11: TOSCA + KÖNIGSKINDER
Ob der extremen Klarheit des Bildes dachte ich schon, ich hätte eine BD (Bluray Disc) erwischt, aber es ist doch “nur” eine DVD; die aber in Spitzenqualität. Allerdings bieten BDs neben den optischen auch noch akustische Vorteile. Das ist hier jedoch Nebensache.

Jonathan Kents traditionelle Produktion in der Ausstattung von Paul Brown bietet einiges fürs Auge. Und das tun natürlich in reichem Maße auch die Darsteller: Angela Gheorghiu, liebende Frau und Primadonna gleichermaßen überzeugend, mit ihrem apart timbrierten Edel-Sopran und gewachsenem Klangvolumen – eine Bilderbuch-Tosca. (Im Bonustrack-Interview sagt sie, sie spiele sich hier quasi selbst und fühle sich wie im Film). Dazu der Bilderbuch-Cavaradossi von Jonas Kaufmann, einer der optisch wie vokal virilsten Verehrer Toscas. Dass diese beiden sich immer wieder zu einer Traumpaar-Konstellation zusammenfinden, haben sie ja bereits in vielen spannungsgeladenen Aufführungen bewiesen. Was beide an wundervollen Melodienbögen und sängerischem Raffinement (besonders er) bieten, ist immer wieder ein Genuss und das Zusammenspiel stets filmreif. Demnach ist jedes Video-Dokument dieser Sängerkombination es wert, angeschafft zu werden. Bryn Terfel ist Baron Scarpia mit geradezu gruselig furchterregender Mimik, zumal in Nahaufnahme. Sein Bariton ist durch das ständige Trimmen auf Heldenbariton inzwischen stumpfer geworden, das Timbre als solches nicht mehr so „interessant“ wie seinerzeit. Auf jeden Fall eine schaurig-schöne, Spannung fördernde Ergänzung zum elitären Paar.

Für musikalische Spannung und Opulenz ist ebenfalls immer gesorgt, wenn Maestro Antonio Pappano das Zepter, sprich den Taktstock in der Hand hält. Da kommen sämtliche orchestralen Steigerungen Gänsehaut auslösend, wie es sich gehört. Zudem lässt er den Sängern immer Raum zum „Baden“ in Tönen und Bögen.

- Ein aufregender Mitschnitt – herrliche Gänsehaut-Oper eben – kaufen!






 
 
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