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Romantic Arias
 
Begleitet vom Prager Philharmonischen Orchester unter der Leitung von Marco Armiliato, der bei seinen Dirigaten normalerweise einen Schwerpunkt auf das italienische Fach legt, hat der neue Münchner „Startenor“ Jonas Kaufmann seine erste Soloeinspielung beim renommierten Label DECCA vorgelegt. Dabei, und das gilt es besonders hervorzuheben, gibt er nicht nur Highlights das italienischen Spinto- und Versimofachs zum besten, sondern präsentiert auch französische und erstaunlicherweise auch deutsche Opernarien aus dem durchaus heldentenoralen Bereich, wie beispielsweise Wagners Stolzing. Damit dürfte er auf diesem Niveau, abgesehen vom altehrwürdigen Domingo, im Moment wohl konkurrenzlos sein; doch bleibt es abzuwarten, ob er die größeren Partien dieses Fachs – wie z.B. den Lohengrin in den übernächsten Münchner Opernfestspielen – hinreichend zu bewältigen vermag.

Seine Stimme ist ein erstaunlich italienisch anmutendes Organ von stark baritonaler Klangfarbe mit überraschend solider Höhenfertigkeit, wovon besonders die Arie Alfredos aus Verdis La Traviata zeugt, in der er auch den letzten hohen Spitzenton der Schlusskadenz nicht scheut, den meines Wissens nach zuletzt Pavarotti auf CD eingespielt hat.

Technische Schwierigkeiten scheint ihm allerdings der Pianogesang in der Höhe zu bereiten, so klingt das Liebesgeständnis am Ende seiner Blumenarie aus Gounods (?) Carmen sehr forciert und deutlich hörbar überaspiriert.

Fazit: Eine der interessantesten Tenoreinspielung der neueren Zeit und ein Sänger, den man im Auge behalten sollte (und das nicht nur seiner Optik wegen).
 
 
 
 






 
 
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