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Frankenpost, 05.09.2013 |
Kerstin Starke |
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Bekanntes und Einblicke in Neues von Jonas Kaufmann |
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Im
Frühjahr die "Wagner"-CD, in wenigen Wochen ein "Verdi"-Album und jetzt,
zwischendrin, noch ein "Best of": Jonas Kaufmann ist fleißig. Bei Decca ist
die neue CD herausgekommen, die schlicht seinen, den Namen eines der besten
Tenöre seiner Generation, trägt.
Auf ihr versammelt sind 20
Opern-Ausschnitte und Lieder, die sowohl das italienische Fach abdecken als
auch das romantische. Nicht fehlen darf die Arie "Dies Bildnis ist
bezaubernd schön" des Tamino aus Mozarts "Zauberflöte" - eine Partie die
Kaufmann zu Beginn seiner großen Karriere zigmal auf der Bühne sang.
Viele der Ausschnitte auf der neuen CD sind dem Kaufmann-Kenner schon von
anderen Alben her bekannt: Von seiner Interpretation von Wagners
"Winterstürme wichen dem Wonnemond" (aus "Die Walküre") war man schon auf
der CD "Sehnsucht" begeistert, Puccinis "E lucevan le stelle" (aus "Tosca")
jagten dem Zuhörer bereits bei seinen"Romantic Arias" Schauer über den
Rücken und das freudlose Lachen in Leoncavallos "Vesti La Giubba" (aus
"Pagliacci") lässt einen wie schon auf der Platte "Verismo Arias" das Blut
in den Adern gefrieren; an Kaufmanns außergewöhnliche CD mit Strauss-Liedern
erinnert zudem die Aufnahme von "Cäcilie", opus 27, Nr. 2.
Doch genau
das ist das Wunderbare an dieser "Best of"-Sammlung: Auch
"Wiederaufgewärmtes" hört man von dem Tenor bereitwillig gerne wieder - ist
es doch seine wunderbar tiefe, warme, nie überstrapazierte Stimme, die
zählt; die packt - selbst von der Konserve - und mitreißt.
Nicht,
dass das Album nichts Neues, bislang von ihm auf CD nicht Gehörtes zu bieten
hätte. So gewährt es mit dem wundervollen Duett "Bevo al tuo fresco sorriso"
mit der zauberhaften Renée Fleming Einblicke in Puccinis Oper "La Rondine";
da finden sich Ausschnitte aus Pietro Mascagnis Opern "Iris" und "Cavalleria
rusticana" oder die lebendige Arie "I revel in hope und joy again" aus Carl
Maria von Webers "Oberon, or The Elf King's Oath" (Oberon oder der Schwur
des Elfenkönigs).
Jonas Kaufmanns "Best of"-Album ist, wenn es auch
viel schon Bekanntes von dem deutschen Ausnahme-Tenor enthält, durchaus
empfehlenswert. Dokumentiert es doch einerseits die Entwicklung einer großen
Stimme über die Jahre; andererseits belegt es die ungeheure Vielseitigkeit
eines Sängers, dessen Ausstrahlung auf die Optik allein nicht angewiesen
ist.
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