Wiener Zeitung, 30.08.2016
Von Daniel Wagner
 
Weder Pyramiden, noch Elefanten
Verdis "Aida" als Hardcover Deluxe Edition. Wobei Deluxe beinahe untertrieben ist. Nicht nur optisch macht vorliegende Studioaufnahme des Suezkanal-Epos viel her: Auf die Serie konzertanter Aufführungen in der römischen Accademia di Santa Cecilia schenkte Antonio Pappano zum Zehn-Jahr-Jubiläum als dortiger Generalmusikdirektor den Fans des von ihm voran gebrachten Traditionsorchesters diese "Aida" der Extraklasse. Zuerst steht freilich die deutsche Starsopranistin Anja Harteros mit ihrer seit jüngerer Zeit ebenso beim Wiener Opernpublikum beliebten Verdi-Intensität als versklavte, dennoch starke Titelheldin. An ihrer Seite ist nicht allein Deutschlands beliebtester Spitzentenor dieser Tage Jonas Kaufmann als hörbar hin- und hergerissener Radamès. Auch bei den weiteren Partnern braucht es weder Pyramiden, noch Elefanten: Ekaterina Semenchuk als Amneris, Ludovic Tezier (Amonasro) oder Erwin Schrott (Ramfis) machen deutlich, dass dieses Werk allein durch seine immense Klang- und Gefühlsintensität zu wirken vermag. Und Sir Tony? Zauberte wieder ganz großen Glanz auf Platte.






 
 
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