Mit italienischen Opern haben Samstagabend die Osterfestspiele
begonnen. „Cavalleria rusticana“ und „Pagliacci“ handeln von
tödlicher Leidenschaft. In beiden kann ein guter Tenor als Sänger
und Schauspieler brillieren. Jonas Kaufmann begeisterte das
Publikum.
Jonas Kaufmann in Hochform lässt wohl keine Wünsche
offen. Er überzeugt als jugendlicher, den Tod verachtender
Draufgänger ebenso wie als gealterter, zu Tode gekränkter Ehemann.
Seine Stimme passt sich scheinbar mühelos dem emotionsreichen Spiel
an. Das Salzburger Publikum feierte den Tenor am Samstagabend
ausgiebig.
Großen Applaus gab es auch für die Sächsische
Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann. Er gab sich
weniger den süffigen Melodien der „Cavalleria“ hin. Die spröderen
„Pagliacci“ leitete er mit besonderer Umsicht.
Einprägsame, innovative Bühnenbilder
Und auch die
Inszenierung von Philipp Stölzl hat dem Publikum gefallen. Er hat
sich von den Tischlern und Bühnenbildnern der Festspiele sechs Boxen
bauen lassen, in zwei Reihen übereinandergestapelt. So sind filmisch
schnelle Übergänge, Blicke zugleich von außen und innen sowie vor
allem Großaufnahmen für besondere Emotionen möglich. Da kann man im
Gesicht von Jonas Kaufmann den Widerstreit der Gefühle in jeder
Einzelheit sehen - eine herausragende Szene des umjubelten Abends.