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Kurier, 10.10.2017 |
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Verdi: Don Carlos, Paris, 10. Oktober 2017
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Jubel für "Don Carlos" in Paris |
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Riesenerfolg für Dirigent Philippe Jordan, Jonas Kaufmann, Elina
Garanča und andere Stars. |
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Die Premiere, die Dienstagabend an der Pariser Opéra Bastille stattfand,
strahlte schon im Vorfeld weit über Frankreich hinaus und lockte
Opernliebhaber aus aller Welt an: Verdis "Don Carlos" auf französisch mit
zahlreichen Rollendebüt. Nach 4:45 Stunden gab es Jubel für Dirigent
Philippe Jordan und die meisten Sänger sowie Buhs gegen die Regie von
Krzysztof Warlikowski, obwohl seine Personenführung genial ist und er die
Geschichte klug erzählt. Aber offenbar war der Verzicht auf Klischees
manchen Traditionalisten zu radikal.
Jordan zaubert einen sensiblen,
klangschönen, fein strukturierten, aber doch stets dramatischen "Don Carlos"
ins riesige Haus. Jonas Kaufmann singt die Titelpartie traumhaft schön,
allerdings recht verhalten und (zumindest bei der Premiere) nicht durchwegs
strahlend.
Elina Garanča ist bei ihrem ersten Auftritt als Eboli
sängerisch wie in ihrem Spiel bestechend. Sie und Ludovic Tézier als Marquis
Posa wurden zurecht am meisten gefeiert. Sonya Yoncheva, ebenso eine
Rollendebütantin, singt die Elisabeth zutiefst berührend. Ildar Abdrazakov
als Philippe II. ist ebenso gut und mächtig besetzt wie Dmitry Belosselskiy
als Großinquisitor. Insgesamt ergibt diese Traumbesetzung mit dem
hochkarätigen Dirigenten und einer präzisen, analytischen Regie eine der
besten Opernproduktionen seit langem.
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