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oe24, 05. April 2014 |
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Schubert: Winterreise, Graz, Musikverein, 4. April 2014 |
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Jonas Kaufmann begeisterte in Graz
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Startenor wurde begeistert gefeiert - Herzblut und Aufbegehren. |
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Kompromisslos, verzweifelt und mit fein abgestuften Stimmungen gestaltete
Jonas Kaufmann am Freitagabend in Graz Franz Schuberts "Winterreise". Das
Konzert des Grazer Musikvereins war von stellenweise fast unerträglicher
Intensität, Kaufmann gönnte sich und den Zuhörern kein Durchatmen. Pianist
Helmut Deutsch unterstrich die düstere Stimmung und schuf mehr als einen
Rahmen für den Startenor.
Startenor zog Publikum in seinen
Bann Schon am Anfang wird bei Jonas Kaufmann klar, dass sich
hier kein einsamer Wanderer auf einer Reise befindet, sondern ein zutiefst
Verzweifelter bereits am Ende angekommen ist und hellere Momente nur noch
wie Erinnerungsfetzen aufblitzen. Da gibt es keinen Ausweg mehr, auch wenn
sich manchmal so etwas wie trotzige Zorn noch einmal aufbäumt und gegen das
Schicksal richtet. Kaufmann gestaltet den Liederzyklus vor allem mit leisen
Tönen, die ein paar Mal ein wenig angeraut klingen, was aber die
Gesamtwirkung nicht beeinträchtigt. Ganz selten nur lässt er seinen
durchschlagenden, dunkelschimmernden Tenor aufstrahlen, obwohl er durchaus
auf Dramatik setzt, bleiben die lauten Töne eher die Ausnahme.
Emotionaler Auftritt Mit großer Traurigkeit, aber auch
sehr innigen Tönen erklingt das erste Lied, und da wird bereits deutlich,
dass einer außerhalb der Gesellschaft steht und nicht mehr zurück kann. Wenn
Kaufmann in der Folge - wortdeutlich bis zur letzten Silbe - von seinem
erstorbenen Herz oder den gefrorenen Tränen singt, vermeint man, selbst in
einer eisigen Winterlandschaft zu stehen. Beim "Frühlingstraum" kontrastiert
er die heitere Vision mit der nachtdunklen Realität auf eine Weise, die
einem den Schauer über den Rücken jagt. Ohne je an Intensität nachzulassen,
klingen die "Nebensonnen" und der "Leiermann" so matt und grau, dass der Tod
am Ende mehr als eine Ahnung ist.
Kaufmann Star des Abends
Jonas Kaufmann wurde nicht nur vom Publikum begeistert gefeiert, sondern
erhielt im Anschluss an das Konzert von Oliver Wazola von Sony seine erste
Goldene Schallplatte für sein Verdi-Album überreicht. Kaufmann betonte, dass
ihn diese Auszeichnung besonders "in den heute angeblich so schwierigen
Klassik-Zeiten" besonders freue.
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