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Kronen Zeitung, 3. Mai 2014 |
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Liederabend, Musikverein Wien, 1. Mai 2014 |
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Sternstunde des Liedgesangs
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Jonas Kaufmann weiß, was er dem Publikum schuldig ist: Text und Musik macht
er sich mit totaler Identifikation zu eigen, stellt sie aber auch mit großer
Attitüde dar. So konzentrierte er in Schuberts "Bürgschaft" alle Vorzüge
seines lyrischen Tenors: Das lockere Hintupfen der Höhen dank einer hellen,
klaren Kopfstimme begeisterte ebenso wie die kluge Interpretation. Richard
Wagners "Wesendonck-Lieder" liegen seinem hellen Tenor ideal in der Stimme.
Dazu kommt seine sinnliche, differenzierte Gestaltung. Die reich
eingesetzten Stimmungs- und Tempo-Kontraste nimmt Kaufmanns Pianist Helmut
Deutsch großartig voraus. Nach der Pause zwei Raritäten: Franz Liszts
"Petrarca-Sonette" und Benjamin Brittens "Seven Sonnets of Michelangelo":
Kaufmann schafft Intensität, sucht maximale Expressivität, schaut aber immer
drauf, dass der Klang seiner Stimme kultiviert wirkt. Die Ausgeglichenheit
seines Tenormaterials ab dem Mezzoforte und die Strahlkraft im Forte packen,
im unteren Registerbereich pflegt er ein klangvolles Piano. F K
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