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SZ, 16.11.2014 |
Klaus Adam |
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Puccini: Manon Lescaut, Bayerische Staatsoper, München, 15. November 2014 |
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Nur leidend, nie liederlich
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„Manon Lescaut“ in München: umjubelte Sänger, ausgebuhte Regie |
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Ausschnitt:
Höchste Emphase
Kristine Opolais ließ sich opferbereit durch die Mühle der
Neuenfels-Psychologie drehen und macht sich in Schulmädchenlook oder
Hosenanzug diskret ans Männermorden. Ihre als Rusalka jüngst bannende
erotische Ausstrahlung musste sie in einem Akt der Selbstverleugnung
unterdrücken. Hoch emotionale Sopranlyrik, schwelgerische Kantilenen einer
Liebenden: Keiner traut ihr zu, fünfreihige Perlenketten und fünfgängige
Dinners mit ihrem Gönner Geront (Roland Bracht) Baguette und Pommes de terre
mit Des Grieux vorzuziehen. Jonas Kaufmann gibt den armen Studenten, der
Manon hörig ist. Und der Tenor gestaltet diese Rolle mit höchster Emphase
und derart, dass die Kulissen, wenn es sie denn gegeben hätte,
wahrscheinlich gewackelt hätten. Ob sie das Regieteam deswegen
vorsichtshalber weggelassen hat?
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