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oe24, 15.8.2012 |
E. Hirschmann |
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Bizét: Carmen, Salzburger Festspiele, 14. August 2012 |
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Festspiele: "Carmen" als Zitterpartie
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Allergie-Attacke: Kostas Smoriginas musste sich nach der Pause doubeln lassen. |
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Gleich zu Beginn die „bad news“: Der litauische Bass Kostas Smoriginas sang
schon das Auftrittslied des Stierkämpfers Escamillo in der gestrigen
Carmen-Premiere in Salzburgs Großem Festspielhaus derart miserabel, dass man
befürchtete, die Vorstellung würde bald abgebrochen.
Erst nach der
Pause war der Grund dafür klar: Der bemitleidenswerte Sänger hatte eine
Allergieattacke und musste sich daher in der zweiten Hälfte der Aufführung
von Massimo Cavalletti (er singt den Marcello in der Bohème) stimmlich
doubeln lassen. Das heißt: Er spielte weiter, und sein Kollege sang.
Ähnliches war heuer schon bei einer Salzburger Bohème-Vorstellung (Jonas
Kaufmann sang für Piotr Beczala) passiert!
Jonas Kaufmann
singt wie der junge Domingo Abgesehen von diesem bedauerlichen
Vorfall gibt es (fast) nur Gutes über diese Carmen zu berichten. Sir Simon
Rattle musizierte mit den Wiener Philharmonikern schwungvoll und voller
Leidenschaft.
In der bunten, tänzerischen Inszenierung der englischen
Choreografin Aletta Collins, die leider durch eine hässliche naturalistische
Ausstattung (Buether/Dalton) verunstaltet wurde, war die rotblonde
Mezzosopranistin Magdalena Kožená ein Gegenentwurf zur Standard-Carmen.
An ihr war alles hell, ihre Haut, ihre Augen, ihr Haar – und ihre
Stimme: ein leuchtender Mezzosolitär mit strahlender Höhe und samtener
Mittellage.
Jubel Der bayerische
Startenor Jonas Kaufmann als gewaltbereiter Sergeant Don José steigerte sich
in seiner Leidenschaft zum Killer, der die Frau tötet, die er liebt. Schon
nach der Blumenarie gab es für ihn Ovationen. Kaufmann, der sich zurzeit in
stimmlicher Bestform befindet, singt – das war spätestens bei der gestrigen
Carmen vielen klar – wie der junge Domingo!
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