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Westdeutsche Zeitung, 30.7.2012 |
Von Alex Steinmann |
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Strauss: Ariadne auf Naxos, Salzburger Festspiele, 29. Juli 2012 |
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Bravouröse Sänger in opulenter Inszenierung
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Der erste große Jubel der Festspiele gilt der Strauss-Oper „Ariadne auf Naxos“. |
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Salzburg. Nun kam er doch, der große Jubel im Haus für Mozart. Knapp vier
Stunden dauerte die Originalfassung der Strauss-Oper „Ariadne auf Naxos“.
Danach entlud sich zehn Minuten lang stürmische Begeisterung, die
zunächst Jonas Kaufmann galt. Der weltweit gefragte Tenor, um dessen Stimme
manche in letzter Zeit bangten, debütierte bravourös als Bacchus – als
junger Gott, der die auf Naxos sitzengebliebene Ariadne (Emily Magee) zu
erlösen hat.
Neobarocke Tradition und eine Prise
wienerischer Ironie
Er hatte zwar nur 20 Minuten zu
singen, doch die hatten es in sich, denn die Urfassung von 1912 birgt heikle
Höhen und fordert langen Atem. Unverwechselbar sind Kaufmanns dunkel
gefärbte Mittellage, seine kraftvoll strahlenden Höhen und seine männliche
Ausdruckskraft.
Eine festspielwürdige Inszenierung bietet
Sven Eric Bechtolf. Der durchTV und die Wiener Burg bekannte Darsteller und
neue Schauspielchef der Festspiele kombiniert das Lustspiel vom neureichen
Monsieur Jourdain (frei nach Molière) mit der „Ariadne“-Oper. Gediegene
Eleganz, neobarocke Tradition und eine Prise wienerischer Ironie wehen durch
den Abend. Der Protz Jourdain gibt eine Oper in Auftrag: aber bitte nicht zu
traurig. Und so wird die „Ariadne“ in seinem Privattheater aufgeführt.
Gekrönt wird die Oper durch Einlagen des Züricher Balletts, für das
Altmeister Heinz Spoerli (früher Chef-Choreograph in Düsseldorf) putzige
Schrittfolgen erdachte. Fazit: eine verschwenderische, konservative
Produktion, die sich kein Stadttheater mehr leisten kann.
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