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oe24, 30.7.2012 |
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Strauss: Ariadne auf Naxos, Salzburger Festspiele, 29. Juli 2012 |
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Jubel für Opernliebling Jonas Kaufmann
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Jonas Kaufmann brillierte in "Ariadne auf Naxos": Jubel auch für Regisseur. |
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Der neue Schauspielchef der Salzburger Festspiele, Sven-Eric Bechtolf, ist
nicht nur ein großartiger Schauspieler, sondern auch ein interessanter Autor
und Regisseur. In diesen Funktionen ist er derzeit beim Elitefestival an
der Salzach anzutreffen: Er hat von der vor hundert Jahren in Max Reinhardts
Regie durchgefallenen Urfassung der Ariadne auf Naxos von Richard Strauss
und Hugo von Hofmannsthal eine neue Fassung erstellt und das Gesamtkunstwerk
aus Oper, Ballett und Schauspiel selbst inszeniert.
Die Ur-Ariadne
besteht aus Hofmannsthals Bearbeitung von Molières Ballettkomödie Der Bürger
als Edelmann mit der barockisierenden Schauspielmusik von Strauss und der
eigentlichen Oper von der verlassenen Ariadne, die auf Naxos von der
Theater-Truppe der Zerbinetta aufgeheitert und schließlich vom Gott Bacchus
ins Leben zurückgeholt wird.
Bechtolf schrieb eine neue
Rahmenhandlung 1916 entschlossen sich Strauss und Hofmannsthal
zu einer Umarbeitung des Stückes, wobei Der Bürger als Edelmann durch ein
durchkomponiertes Vorspiel ersetzt und die Oper entschlackt wurde.
Bravourös Für das Schauspiel im ersten Teil hat Bechtolf
eine neue Rahmenhandlung erfunden: Hofmannsthal führt der von ihm geliebten
Gräfin Ottonie sein neues Stück vor, in dem Monsieur Jourdain, Molières
reicher Bürger, der angebeteten Marquise Dorimène die Oper Ariadne auf Naxos
vorspielt. Mit komödiantischer Bravour spielt Cornelius Obonya den
aufgeblasenen Einfaltspinsel, der meint, tanzen und singen lernen zu müssen,
damit er in den Adelsstand erhoben wird.
Die Oper nach der Pause
dominiert Jonas Kaufmann als Bacchus, obwohl sein Auftritt nur 35 Minuten
dauert. Schon mit seinen ersten Tönen, Circe, Circe, kannst du mich hören?,
erobert der bayerische Publikumsliebling das Auditorium im Sturm. Sein
vitaler, baritonal gefärbter, ein wenig verschleierter Tenor verfügt über
enorme Kraftreserven, eine hinreißende Intensität und ein ergreifend zartes
Piano. Emily Magee ist eine souveräne Ariadne mit manchem spitzen hohen Ton,
Elena Moșuc eine koloraturensichere Zerbinetta.
Jubel
Bechtolfs Inszenierung zeichnet sich durch exzellente Personenführung aus.
Daniel Hardings musikalische Leitung lässt den flirrenden, rauschhaften
Strauss-Ton vermissen. – Jubel.
Foto: APA
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