dpa/lby, 27. Juli 2011
Liederabend, München, 26. Juli 2011
Kaufmann pur: Star-Tenor singt Liszt und Mahler
 
 
Gedichte statt Arien: Für einen Liederabend in der Bayerischen Staatsoper hat sich Startenor Jonas Kaufmann (42) Texte unter anderem von Heinrich Heine, Goethe und Charles Baudelaire ausgesucht. Kaufmann sang die von Franz Liszt, Gustav Mahler, Richard Strauss und Henri Duparc vertonten Stücke mit gewohnt tiefer, voller Stimme und viel Timbre. Helmut Deutsch, sein ehemaliger Lehrer und inzwischen Freund, begleitete den Sänger am Klavier. Im Programm bezeichnete Kaufmann den Liedgesang als «Königsklasse des Musizierens», weil nur zwei Künstler auf der Bühne sind, die sich im Idealfall blind verstehen.

«Für mich ist Liedgesang die vielleicht zarteste, subtilste Form von Gesang im Sinne der Emotionen. Es ist der tiefste Blick in die Seele.» Das Publikum im ausverkauften Nationaltheater dankte es den beiden Künstlern am Dienstagabend mit langanhaltendem Applaus, «Bravo»-Rufen und rang ihnen gleich vier Zugaben ab. Die wohl größte Freude bereitete den Zuhörern der «Junggesellenschwur» mit Musik von Strauss. Nach der Schlusszeile «Aber's Heiraten ist nie mein Sinn», gab es das einzige mal Zwischenapplaus.

Tatsächlich ist der geborene Münchner doch verheiratet und Vater von drei Kindern. Er gilt als der beste deutsche Tenor seit Fritz Wunderlich. Im vergangenen Jahr gab der 42-Jährige sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen als Lohengrin, in diesem Mai begeisterte er das Publikum an der New Yorker Metropolitan Opera in Richard Wagners «Walküre». Schon am Freitag wird Kaufmann wieder in München zu hören sein: Gemeinsam mit der Ausnahme-Sopranistin Anna Netrebko und ihrem Mann Erwin Schrott singt er auf dem Königsplatz.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
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