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KlassikInfo.de, 20.5.2011 |
Kirsten Liese |
Mahler: Das Lied von der Erde, Berlin, Philharmonie, 18. Mai 2011
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Unendliche Finessen
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Claudio Abbado dirigiert Mahlers Zehnte bei den Berliner
Philharmonikern, und Maurizio Pollini spielt Mozart |
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(Berlin, 13./14./15. und 18. Mai) Die traditionellen Konzerte im Mai mit
Claudio Abbado und den Berliner Philharmonikern erfreuen sich seit Jahren
großer Beliebtheit. Glücklich, wem es gelingt, beim großen Ansturm an den
Vorverkaufskassen eine Karte zu ergattern. In diesem Jahr kam der Italiener,
der in wenigen Wochen 78 Jahre alt wird, anlässlich Gustav Mahlers 100.
Todestag sogar noch ein zweites Mal für ein Sonderkonzert. ....
...Hauptblock
des vom Fernsehen aufgezeichneten Sonderkonzerts aber war das "Lied von der
Erde", solistisch starbesetzt mit Jonas Kaufmann und Anne Sofie von Otter.
Mit seinem schmelzreichen Tenor empfahl sich Kaufmann zweifellos auch
diesmal als eine der schönsten Stimmen seiner Generation, auch wenn sein
wohlfeiler Belcantogesang sich fast zu genießerisch schön nahm angesichts
von Texten um Vergänglichkeit. Dagegen stehen von Otter allemal
auch asketischere Farben zur Verfügung.
Vor allem der letzte
symphonische, mit "Abschied" überschriebene Gesang wurde hier zur
Offenbarung, so anrührend und träumerisch verhauchte von Otter ihre letzten
Verse. Da bekam man eine vage Ahnung davon, was das große Wort meinen
könnte, - Ewigkeit. |
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