Westfälische Rundschau, 10.5.2010
Sonja Müller-Eisold
Opernball Dortmund
Brillanten in der Ballnacht
 
Furios und pompös eröffneten GMD Jac van Steen und seine Philharmoniker mit den mächtigen Klängen von Elgars Marsch „Pomp and Circumstances“ den Opernball am Samstag.

Sternstaub“ nannten die Veranstalter — die Theater-und Konzertfreunde und das Opernhaus - ihren Ball-Abend. Und sie holten einen Stern vom Himmel des Gesangs nach Dortmund: den weltweit gefragten Tenor Jonas Kaufmann, der die Zuhörer mit seiner weit fließenden, höhensicheren Stimme verzauberte. Christine Mielitz inszenierte eine Show voller Glitzer, Glanz und Licht und band den berühmten Gast als leuchtenden Brillanten in eine Perlenkette ein. Ein Wunder erwarteten Chor und Ensemble - und dann kam er wirklich als außerirdisches „Wunder“ —mit der Gralserzählung aus Wagners Lohengnn. (Mit dieser Partie wird er im Sommer in Bayreuth debütieren). Als Don Jose erklärte er Carmen“ mit leidenschaftlicher Hingabe seine Liebe, in der Arie des Cavaradossi aus Puccinis „Tosca“ flutete seine Stimme in höchster Emotion, und in der Arie des Herzogs aus Verdis „Rigoletto“ gab er sich stolz und leichtfertig.

Aber auch das Ensemble samt Chor und Orchester taten ihr Bestes, um diesen Abend zum Genuss werden zu lassen. Da kamen auch Politiker ins humorige Ambiente. Angela Merkel, dargestellt von Vera Semieniuk, begrüßte ihren Außenminister Westerwelle (Craig Bermingham), den französischen Präsidenten Sarkozy (Stephan Boving), den Italiener Berlusconi (Hannes Brock) und den Bayern Stoiber (Bart Driessen). Julia Amos, Maria Hilmes, Susanne Schubert, Christina Rümann (als Koloraturwunder Cleopatra), Brian Dore und Simon Neal, der mit der Arie des Dapertutto aus „Hoffmanns Erzählungen“ punktete.

Schließlich - die Jugend: entzückt schauten die Besucher dem Debütantinnen-Einzug und ihre hübschen Tänzen zu; oragnisiert von Ruth Wegener. Dann endlich durften sie selbst auf die Bühne: Christine Mielitz und Professor Michael Hoffmann von den Theater und Konzertfreunden eröffneten den Ball und viele folgten: Es wurde eine rauschende Nacht.

Und: Der Leckerbissen um Mitternacht: Das Ballett zeigte eine von Xin Peng Wang choreographierte Tanzfolge aus vier Episoden — mit einem wundervollen Solo von Monica Fotescu-Uta.


Foto: Oliver Schaper






 
 
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