Opernglas 3/2003
Mozart: Idomeneo, Zürich, Januar 2003

Nur Ausschnitt:
Die sängerische Überraschung des Abends aber war der Titelheld, der deutsche Tenor Jonas Kaufmann. Es dürfte gar nicht so leicht sein, im heutigen Umfeld einen idealeren Idomeneo zu finden. Die nicht eigentlich im Zwischenfach angesiedelte, aber gleichwohl Elemente des "klassischen" Mozartgesangs mit schon fast heldentenoralen Ansätzen verbindende Rolle ist zu Recht gefürchtet. Kaufmann singt sie mit einer Leichtigkeit, die glauben macht, es gäbe auf der Welt nichts Einfacheres. Nie wirkt seine Stimme angestrengt, nie wird der bruchlose Registerwechsel als störend wahrgenommen, und trotz heldischer Durchschlagskraft gelingen ihm auch die schwierigen Koloraturen. Die Gesangstechnik, die angesichts seines jugendlichen Alters kaum auf langjährige Erfahrung zurückgeführt werden kann, deutet auf die offenbar solide Ausbildung des Münchners hin. Kaufmann ist auch ein glaubwürdiger Schauspieler, man nimmt ihm die aufgewühlte Gefühlswelt des Kriegsheimkehrers ohne weiteres ab.






 
 
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