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Bunte, 44/2014 |
INTERVIEW: ANNIKA MENGERSEN |
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Papa wird überstimmt!
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Er gilt als deutscher Latin Lover der Oper und als einer der gefragtesten Tenöre der Welt: Jonas Kaufmann, 45. Wenn am Sonntag, 26. 10., der begehrte Echo Klassik verliehen wird, darf sich der Sängerstar zum fünften Mal über die Auszeichnung freuen. BUNTE sprach mit Kaufmann über italienische Gene, gutes Aussehen und Autofahrten mit seinen drei Kindern. |
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Sie
haben mal ironisch gesagt, Sie seien ein „Sexsymbol im Dienste der Oper".
Wie fühlt man sich da?
Zum Glück steht mein Äußeres heute
nicht mehr so im Mittelpunkt wie noch vor acht Jahren, als es nach meinem
Debüt an der Metropolitan Opera richtig losging mit der Karriere. Da hieß es
oft: „Das ist halt ein Tenor für alle, die mit den Augen hören." Inzwischen
werde ich in erster Linie als Sänger und Schauspieler wahrgenommen. Damit
kann ich gut leben.
Müssen Sie oft Selfies mit Fans machen?
Das Selfie hat das Autogramm abgelöst. Man kann es gleich bei
Twitter und Facebook posten und mit einem Klick den gesamten Freundeskreis
beeindrucken. Was für uns Künstler bedeutet, dass wir immer halbwegs
präsentabel aussehen sollten, wenn wir das Haus verlassen.
Wie finden es Ihre Kinder, dass Ihr Vater so umschwärmt wird?
Das ist bei ihnen gar kein Thema -und das ist auch gut so.
Welche Musik hören Sie privat?
Ich höre generell
gern Stimmen -auch Pop, nicht nur in der Klassik. Was beispielsweise Prince
aus seiner Stimme herausholt, ist phänomenal. Bei den Bands bleibt Dire
Straits mein Favorit. Aber damit komme ich heute nicht mehr weit - zumindest
nicht, wenn ich mit meinen Kindern im Auto sitze. Die haben ihre eigene
Playlist, also keine Chance für meine Popveteranen! Natürlich beuge ich
mich. Es gibt nichts Schlimmeres als unzufriedene Kinder im Auto.
Jetzt bekommen Sie schon wieder einen Echo, diesmal für ein
Verdi-Album. Was bedeutet Ihnen dieser Komponist?
Verdi
steht mir sehr nahe, auch deshalb, weil bei ihm Werk und Mensch nicht zu
trennen sind. Auf die Frage, was denn sein größtes Werk sei, hat er
geantwortet: „Die Casa Verdi, mein Altenheim für Künstler."
Verdi war Italiener. Sie werden häufig für einen Landsmann gehalten. Wie
viel Italien steckt in Ihnen?
Sehr viel! Als Kind und
Jugendlicher habe ich die meisten Sommerurlaube dort verbracht und auf diese
Weise die Sprache gelernt. Da in unserer Familie alle leicht mediterran
aussehen, hat man mich oft gefragt, ob ich italienische Vorfahren habe. So
weit sich unser Stammbaum zurückverfolgen lässt, ist das nicht so. Doch es
ist verbürgt, dass im Mittelalter im Zuge der Judenverfolgungen einige
Handwerker aus Italien in die Heimat meiner Vorfahren zogen. Wir vermuten,
dass wir unser Aussehen einem dieser Einwanderer verdanken.
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Foto: IMAGO/EL MUNDO, ACTION
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