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Euronews, 10 Juli 2014 |
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Kaufmann als tragischer Held in Puccinis Manon Lescaut |
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Er gehört zu den vielseitigsten Tenören unserer
Zeit und nun fügt er eine weitere Rolle seinem Repertoire zu: Jonas Kaufmann
feiert sein Debüt als Renato Des Grieux in Puccinis “Manon Lescaut”. Jonas
Kaufmann: “Ich finde diese Partie so traumhaft schön und glaube, dass ich
die noch sehr viel singen werde, insofern ist das der Anfang von einer
großen Freundschaft und Leidenschaft mit diesem Stück.”
Jahrelang war
Plácido Domingo mit der Rolle des Des Grieux geradezu verwachsen – nun tritt
Kaufmann in seine Fußstapfen. Zum ersten Mal seit 30 Jahren kehrt das Stück
ans Royal Opera House in London zurück.
Die Oper basiert auf einem
Roman von Abbé Prévost. Puccinis Verleger riet ihm von dem Thema ab, gab es
doch bereits die erfolgreiche Opernversion von Jules Massenet. Doch Puccini
ließ sich nicht abbringen – seine Premiere 1893 brachte ihm schließlich
weltweiten Ruhm ein. Musikdirektor Antonio Pappano erklärt: “Manon Lescaut
ist eine ganz besondere Oper, denn damit öffneten sich bei Puccini alle
Schleusen, sein Talent wurde mit einem Mal gebündelt: die richtige
Geschichte, das richtige Projekt und die richtigen Charaktere.”
Das
Meisterwerk gilt als Puccini’s wagnerischste Oper. Jonas Kaufmann: “Es
ist ein bisschen von allem drin, man hört einige Verdis da drin, man hört
auch Meistersinger drin.”
Antonio Pappano fügt hinzu: “Puccini fuhr
nach Bayreuth und hörte Wagners Musik. Er war total hin und weg. Musikalisch
betrachtet, spiegelt sich das in Manon Lescaut wider, sie ist so unglaublich
reich an Melodien und wunderschön.”
Die Oper inszeniert von Jonathan
Kent, erzählt die zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichte vom armen
Renato Des Grieux und Manon, die zwischen Liebe und Geld hin und hergerissen
ist.
Jonas Kaufmann zu seiner Rolle: “Er kann halt von dieser Frau
nicht lassen und das ist eine Leidenschaft. Das ist eine richtige Obsession,
die er da hat. Anders kann man sich das nicht erklären, dass er ihr wirklich
durch dick und dünn folgt, so oft sie ihn auch immer enttäuscht. Er ist
trotzdem immer wieder an ihrer Seite.”
“‘Fango, nel fango io sono.
Ich bin Dreck im Dreck, mehr bin ich nicht für dich und was wird wohl
passieren in Zukunft, was wirst du wohl in Zukunft als Nächstes mit mir
anstellen. Also er weiß sehr wohl, dass das sozusagen diese Frau das Unglück
für ihn bedeutet und trotzdem geht er mit. Für Des Grieux ist Liebe ja ein
leidenschaftliches Versprechen, was man einfach bis zum Lebensende in seinem
Herzen behält und nie mehr loslässt.” |
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Interview Bonus - Jonas
Kaufmann & Antonio Pappano |
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