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Klassik Heute, 25.07.2020 |
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Jonas Kaufmann veröffentlicht ein neues Album bei Sony
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Mit dem Pianisten Helmut Deutsch entstand die CD "Selige Stunde" |
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Das neue Album „Selige Stunde“ von Jonas Kaufmann erscheint am 4. September
bei Sony Classical. Zusammen mit dem Pianisten Helmut Deutsch hat Kaufmann
in der Corona-Zeit eine sehr persönliche Auswahl von Liedern von Schubert,
Brahms, Strauss, Mahler u.a. aufgenommen. „Selige Stunde“ ist das erste
Album aus diesen Aufnahmesitzungen. Die erste Single daraus –Schumanns
Mondnacht – erscheint am 7. August.
Manches Schlechte bringt auch
etwas Gutes mit sich. So führte die Corona-bedingte Zwangspause bei vielen
Menschen zur viel zitierten Entschleunigung. Jonas Kaufmann nutzte die
Auszeit, um endlich zu tun, was bei ihm in den letzten Jahren immer etwas zu
kurz gekommen war: Lieder aufzunehmen. Mit Helmut Deutsch, seinem
langjährigen Partner am Klavier, hatte Kaufmann zwischen April und Juni
Zeit, um eine Vielzahl von Liedern einzuspielen, die dem deutschen Startenor
und seinem langjährigen Klavierbegleiter sehr am Herzen liegen.
Bekanntes und Vergessenes
Das Album trägt den Titel eines Liedes von
Alexander von Zemlinsky: Selige Stunde und enthält populäre Titel wie
Ännchen von Tharau, Sehnsucht nach dem Frühling (Komm lieber Mai), Adelaide,
Auf Flügeln des Gesanges, Die Forelle, Mondnacht, Widmung, Nur wer die
Sehnsucht kennt oder In mir klingt ein Lied – und auch einige
Wiederentdeckungen, wie z. B. Zemlinskys Selige Stunde oder Still wie die
Nacht von Carl Bohm (1844-1920).
Still wie die Nacht entdeckte Helmut
Deutsch in einem alten Lied-Album, wie es sie in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts in vielen musikalischen Haushalten gab, ebenso Es muss ein
Wunderbares sein von Franz Liszt.
Liebe und Sehnsucht sind die
vorherrschenden Themen/Stimmungen in „Selige Stunde“. Aber es geht auch um
Abschied, Rückzug ins Innere und Stille: Mit Wandrers Nachtlied II von Franz
Schubert, Da unten im Tale von Johannes Brahms, Verschwiegene Liebe und
Verborgenheit von Hugo Wolf, Allerseelen von Richard Strauss und Mahlers Ich
bin der Welt abhanden gekommen umfasst das Programm ganz unterschiedliche,
für jeden Komponisten höchst charakteristische Variationen des Themas
„Empfindsame Seele“.
Ob die Aufnahmen überhaupt stattfinden konnten,
war noch wenige Stunden vor den ersten Proben nicht sicher: Helmut Deutsch
wohnt in Wien, würde man ihn über die Grenze lassen? Erst nach einem Anruf
der Grenzschützer bei Sony Classical durfte der Pianist die Grenze
passieren. „Ins ursprünglich geplante Studio konnten wir nicht, weil es nach
staatlicher Verordnung schließen musste“, erinnert sich Jonas Kaufmann,
„also konnte das Ganze nur in privatem Rahmen stattfinden, was sich
letztlich aber als Vorteil herausstellte, denn in dieser Situation entstand
noch mal was anderes als im Studio. Man ist näher am Zeitgeist dieser
Stücke, die ja größtenteils in einem intimeren Rahmen gegeben wurden,
nämlich in den privat geführten Zirkeln, den so genannten Salons.“
Jahrzehnte lange Zusammenarbeit
Fast schon 30 Jahre arbeiten Jonas
Kaufmann und Helmut Deutsch zusammen. Erstmals begegneten sich die beiden im
Jahr 1991. Da war Kaufmann noch Student an der Musikhochschule in München,
und Deutsch hatte dort eine Professur für Liedgestaltung. „Er war es, der
mir für den Liedgesang überhaupt erst die Augen und Ohren geöffnet hat“,
sagt Kaufmann. Aus dem Lehrer-Schüler-Verhältnis wurde mit den Jahren eine
Partnerschaft, die in ihrer Konstanz und künstlerischen Entwicklung ein
Glücksfall ist.
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