Fono Forum, Januar 2012
Manuel Brug
 
Die Besten ihres Fachs, Auszug 
 

Bildunterschrift: Angela Gheorghiu und Jonas Kaufmann sorgen regelmäßig für Sternstunden des Operngesangs, wie hier in einer Inszenierung von „Adriana Lecouvreur“ an Covent Garden in London. (Foto: Catherine Ashmore)

 

.... Für das schwere Repertoire gibt es im Wagner- wie Verdi-Bereich kaum wirklich bedeutende Vertreter. Kein Wunder, dass dann eine Ausnahmeerscheinung wie Klaus Florian Vogt, der blond und schlank ist, spielen kann, Technik und langen Atem hat und zudem so neugierig ist, dass er sich nicht nur auf Lohengrin und Stolzing beschränken mag (obwohl er das leicht könnte), extrem gefragt ist. Oder ein Jonas Kaufmann, der nach Lehrjahren in deutschen Provinztheatern sich mit gesunder Verspätung an die Spitze sang. Auch der hat alles: Locken und Dreitagebart, Spielfreudigkeit, Zuverlässigkeit, einen dunkel grundierten Tenor mit herrlicher Höhe, die er gar nicht so manieristisch einfärben müsste, und die nötige Durchschlagskraft, um in zehn Jahren dann auch beim Otello, beim Tannhäuser, wohlmöglich auch bei Siegfried und Tristan zu landen. Doch den Cavaradossi, den Werther, Faust und Don Carlos, Radamès und Manrico möchte Kaufmann trotzdem weitersingen. Eine kluge, die Stimme flexibel haltende Entscheidung, die ihm eher noch mehr denn weniger Fans eintragen wird.

 

 






 
 
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