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Kleine Zeitung, 14. Oktober 2019 |
Martin Gasser |
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Der Siegmundl von Hernals
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Jonas
Kaufmann ist ein tenoraler Hansdampf. Nun gibt es ein Wien-Album (Sony)
mit Chanson, Lied und Operette. Der Operetteninterpret Kaufmann, der die
wienerische Vokalfärbung eins a drauf hat, stellt sich in die Reihe
gestandener Mannsbilder à la Rudolf Schock. Für manches ist sei
baritonal gefärbter Tenor zu schwer . „Sei mir gegrüßt“ aus „Eine Nacht
in Venedig“ klingt, als hätte sich Wagners Siegmund in die Lagunenstadt
verirrt.
Auch wenn Kaufmann der melancholische Schmelz eines
Joseh Schmid und die Klangsinnlichkeit eines Richard Tauber fehlen (um
ihm zwei Jahrhundertsänger entgegenzuhalten), fühlt sich Kaufmann hörbar
wohl in diesem Repertoire und beeindruckt an vielen Stellen. Ein
gelungenes Album, nicht nur für die große Fangemeinde des Sängers.
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