Klassik com, 19.6.2015
Kritik von Thomas Gehrig
 
Züricher Trilogie
Nikolaus Harnoncourt - Opera Collection
 
Ausschnitt über Fidelio, Zürich

Gleich drei Opern enthält die gleichzeitig auch dritte, bei Arthaus auf DVD erschienene Geburtstags-Hommage an Nikolaus Harnoncourt. Nach zwei reinen Mozart-Ausgaben reicht diese Veröffentlichung bis weit in die deutsche Romantik hinein.

Große Namen

Alle drei Produktionen kommen wie immer in dieser Reihe aus dem Züricher Opernhaus, an erster Stelle steht Jürgen Flimms 'Fidelio'-Inszenierung aus dem Jahr 2004. Dessen Bildersprache ist anschaulich, verzichtet auf Schnickschnack und konzentriert sich mit Erfolg ganz darauf, die Personen in den Mittelpunkt zu stellen. In musikalischer Hinsicht fehlt es nicht an großen Namen, allen voran Jonas Kaufmann, der als Florestan mit filigranen Kantilenen seinem renommierten Ruf gerecht wird. László Pólgár, in fast allen Harnoncourt- Aufführungen mit von der Partie, glänzt als Rocco mit auch in den tiefsten Bassregionen noch flexibler Stimme. Camilla Nylands Leonore hat ein angenehm leichtes, unangestrengtes Timbre. Harnoncourts Dirigat hat so viel Esprit und ansteckende dynamische Kraft, dass es allein schon nach der Ouvertüre begeisterten spontanen Applaus erntet.
 
 






 
 
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