|
|
|
|
|
Kronen Zeitung, 26.09.2014 |
|
|
"Du bist die Welt für mich" |
|
Innerhalb
weniger Jahre ist Jonas Kaufmann zum größten Tenor der Gegenwart
geworden. Ob italienisches oder deutsches Opernfach, ob
Liedgesang - überall leistet Kaufmann Bemerkenswertes, oft
Außerordentliches. Auf dem Album "Du bist die Welt für mich"
demonstriert der Sänger nun, wie souverän er sich auf dem
Terrain der Operette bewegt. Die CD schlägt Brücken von den
(Film-)Schlagern eines Stolz, Heymann und Benatzky zum
opernhaften Spätwerk Lehárs und Künnekes bis zu Korngolds echter
Oper "Die tote Stadt". Es ist keine Überraschung, aber immer
noch erstaunlich, wie selbstverständlich Kaufmann sich die
unterschiedlichen Idiome zueigen macht. "Hab′ ein blaues
Himmelbett" aus Lehárs "Frasquita" ist eine süße Verführung mit
leisen, eleganten Tönen, in Taubers pathosgeladenem "Du bist die
Welt für mich" begeistert Kaufmann mit flehentlicher,
dramatischer, doch nie angestrengter Kantilene. In "Dein ist
mein ganzes Herz" lässt ein Mannsbild den Tenor strömen. Die
ironischen, leichteren Stücke, wie "Es muss was Wunderbares
sein" aus dem "Weißen Rössl" tönen geschmeidig und charmant -
die opernnahen Lieder liegen ihm generell freilich noch besser.
Bei den Texten sollte man freilich öfter einmal weghören.
|
|
|
|
|
|
|